Nachdem 2013 DAS absolute Highlight-Jahr für mich war, in dem ich gefühlt mehr auf Reisen (Island, Thailand, Frankreich, Österreich, Schweiz, Italien,…) war als daheim verlief das Jahr 2014 ganz anders.
Privat war 2014 von viel Auf und Ab geprägt. Vor allem das “ab” möchte ich so wirklich niemandem wünschen. War im Januar die Welt noch rosarot und ich auf Wolke 7 mit neuem Freund, holte mich der April mit voller Wucht zurück auf den Boden der Tatsachen und Angst wie ich sie nie zuvor hatte wurde zu purer Realität. Bei manchen Schicksalsschlägen fühlt man sich plötzlich ganz klein und merkt, wie machtlos man manchmal ist und wie schnell das Leben vorbei sein kann. Doch der Hurricane ist überstanden, auch wenn die letzten Nachbeben noch zu spüren sind und mich und meine Familie noch ein Stück weit begleiten werden. Danke für´s Kämpfen, Mama! Ich kann es nicht oft genug sagen. Du bist mein Held. Nicht nur in diesem Jahr…
Trotzdem passierte zeitgleich auch Positives. Sowohl privat (Im Juli zogen mein Schatz und ich zusammen.) als auch beruflich. “Beruflich”, das klingt gar nicht nach dem, was ich da tagtäglich tue. Denn die Zeiten in denen ich 10 Stunden täglich einem geregelten Beruf nachging sind nun schon seit fast 2 Jahren vorbei. Nach langer Überlegung war es dann dieses Jahr im Juli soweit und ich startete meinen Blog. Nachdem ich in diesem Jahr fast täglich noch überzeugter war von meiner Entscheidung vegan zu leben fand ich es sei an der Zeit interessierte Leser daran teilhaben zu lassen. Und was ist da heutzutage naheliegender als ein Blog?! VEGTASTISCH.de war geboren. Fast bereue ich ein bisschen, dass ich nicht bereits eher gestartet bin. Die Idee war sicherlich bereits seit einem Jahr in meinem Kopf bis ich es im Juli nicht länger aushielt und einfach anfing. Wie bei einer Schwangerschaft irgendwie – den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht.
Ab Juli war ich nun also Food-Blogger. Verrückt. Meiner beruflichen Vergangenheit zum Dank bin ich nicht ganz unerfahren in Themen wie Suchmaschinenoptimierung, Text, HTML,… Dinge, die mir nun wirklich helfen um meinen Blog voranzutreiben.
Anfangs war meine Idee vegane Rezepte zu veröffentlichen um zu zeigen, wie lecker veganes Essen sein kann und wie gut es für die Gesundheit ist. (Wie ich Veganer wurde lest ihr hier…) Schnell entschied ich jedoch, dass es davon bereits mehr als genug im Netz gibt. Schließlich bin ich auch kein gelernter Koch und koche und backe viel lieber Rezepte nach als selbst welche zu entwickeln.
Mittlerweile ist es mir ein großes Anliegen mit meinem Blog und meinem damit verbundenen Engagement etwas für den Süden Deutschlands, genauer gesagt für Ulm und Umgebung zu bewirken. Das vegane Angebot hier ist noch sehr dürftig und im Gegensatz zu anderen deutschen Städten wirklich überschaubar. Bis vor Kurzem gab es hier keine Restaurants mit veganem Angebot, keine Kochkurse, fast keine Einkaufsadressen oder Anlaufstellen. Da mir in den letzten Monat positiv aufgefallen ist, dass sich langsam aber sicher auch in dieser Hinsicht hier in Ulm etwas tut, möchte ich meinen Teil dazu beitragen.
Ich begann also im Oktober damit vegane Kochkurse zu geben. Nach einem erfolgreichen Probelauf in Form eines Junggesellinnenabschieds mit veganem Kochkurs gab ich bei Abt Tavola meinen ersten offiziellen Kochkurs und es sollte nicht der Letzte sein. Allein für die Zeit bis Juli 2015 stehen monatlich mindestens zwei Kochkurse in meinem Terminkalender (Infos und Anmeldung). Diese gebe ich sowohl in der Kochschule des Abt Tavola als auch für die VHS Ulm und VHS Günzburg und laut aktuellem Stand kommen sogar noch ein paar Adressen bzw. Locations dazu. Neuester Partner hierfür ist die Villa Majo in Neu-Ulm, welche im Januar 2015 eröffnen wird. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit allen Adressen.
Im November habe ich mein erstes veganes Event gegeben. In dem Fall war es ein Vegan-Brunch im Swobster´s in Ulm, einer 50s-Bar welche Freunden von mir gehört. An dieser Stelle Dankeschön an Swob und Ille für Ihr Vertrauen. Bereits am 18. Januar wird es das nächste gemeinsame Event geben, diesmal ein Vegan-All-you-can-eat-Kaffeeklatsch auf den ich mich schon total freue (Infos und Reservierung…).
(Bisher geplante) Termine 2015 in der Übersicht: (Infos und Anmeldung…)
Außerdem habe ich in diesem Monat im Rahmen meines Adventskalenders einen ULM VEGAN CITY GUIDE herausgebracht, welcher Adressen mit veganen Angeboten bündelt. Ab Neujahr gibt es den Guide kostenlos bei teilnehmenden Adressen, als PDF-DOWNLOAD hier auf meinem Blog oder für einen Unkostenbeitrag von 3 Euro per Post (hierfür bitte einfach eine Email an mail@vegtastisch.de senden). Auf diesen kleinen Guide bin ich wirklich sehr stolz.
Insgesamt bin ich sehr stolz auf mich, was mein veganes Leben betrifft. Ich esse seit ein paar Monaten auch keinen Honig mehr und sogar Käse (mein allerletztes nicht-veganes Laster) findet nur noch in Ausnahmefällen den Weg in meinen Kühlschrank. Aber auch das bekomme ich noch in den Griff. Außerdem kaufe ich inzwischen auch beim Klamottenshopping, bei Kosmetik und Wasch- und Putzmitteln nur noch 100 % vegane Produkte.
Auf Reisen war ich in 2014 leider nur wenig. Aber naja, im Vergleich zu 2013 war klar, dass es mir in 2014 so oder so als “wenig” vorkommt. Immerhin gab es ein paar Kurztrips durch Deutschland (mehrmals München, mehrmals Berlin, mehrmals Allgäu, Bodensee,…).
In den ersten Urlaub mit neuem Freund ging es an den Gardasee und kurz darauf noch an den wunderschönen Chiemsee. Ich war ein paar Tage in Zürich und im Oktober auf Rundreise durch Irland unterwegs. Geplant hatte ich eigentlich noch Trips nach Rom und Edinburgh. In Deutschland wollte ich Leipzig unbedingt noch abhaken. Tja, ich hoffe ich schaffe es in 2015 endlich.
Schön aber ist, dass ich nun oft das Bloggen mit dem Reisen verbinden kann. Zu den Reiseberichten…
Aber für meine Verhältnisse ist dies eben eine sehr kleine Reiseliste. Da wären wir auch schon bei meinem ersten Vorsatz fürs neue Jahr: Ich muss zufriedener werden und mir öfter vor Augen halten wie gut es mir geht, was ich habe, was ich erreicht habe. Sehen, was ich geschafft habe anstatt darüber nachzudenken was ich hätte vielleicht alles noch viel mehr schaffen können. Die Augen hierfür musste mir neulich mein lieber alter Kindergartenfreund in einem unserer seltenen aber schönen und für mich wichtigen Gespräche wieder öffnen. Danke, Stephan.
Runterkommen, die Seele baumeln lassen und den Kopf abschalten. Das muss ich offensichtlich lernen – und zwar auch ohne zu Reisen. Immer wieder lese ich davon, wie Menschen (gerade auch viele Blogger) sich einen Ausgleich beim Yoga oder Pilates holen. Um einen gewissen Druck zu haben, habe ich mich direkt für einen Pilateskurs ab Januar angemeldet. Ich bin sehr gespannt…
Bisher habe ich es vorrangig auf Reisen, vor allem wenn ich alleine gereist bin geschafft abzuschalten. Jeder, der einmal alleine mit seinem Rucksack verreist ist ohne zu wissen was der Tag bringt, der weiß wovon ich rede. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich es auf Allein-Reisen geschafft alles hinter mit zu lassen, abzuschalten, mich neu zu sortieren, mich zu fokussieren. Hat man diese Erfahrung erst einmal gemacht, fällt es fortan unglaublich schwer ohne dieses Gefühl auszukommen. Alleine Reisen ist für mich die absolute Definition von Freiheit. Ich habe Fernweh, und zwar richtig. Aber vielleicht muss ich akzeptieren, dass es im Moment einfach nicht dran ist. Andere Themen haben Vorrang. Die Themenschwerpunkte kann man über mein Instagram-Profil ganz gut nachverfolgen. Waren es 2013 noch wahnsinnig viele Reisefotos überwiegen in diesem Jahr Fotos von beispielsweise veganen Gerichten.
Da das erste Halbjahr 2015 bereits jetzt ziemlich verplant ist mit Terminen (Kochkurse, Vorträge, Events,...) und außerdem ein Umzug von meiner hübschen Altbau-Stadtwohnung in ein Häuschen mit Garten ansteht, möchte ich versuchen wenigstens ein paar Kurztrips einzubauen bevor ich dann im Herbst hoffentlich eine größere Reise mache(n kann). Aber natürlich kostet jeder Spaß auch Geld. Arbeitet man als (Food-)Blogger gibt es natürlich keinen Arbeitgeber, der einem monatlich eine nette Summe für seine Arbeit überweist. (Lest hier, wie ein Food-Blogger überhaupt Geld verdienen kann.) Dennoch habe ich mich selbst für diesen Weg entschieden. Und naja, ein bisschen was arbeite ich ja auch noch als freiberufliche Marketingtante und Projektbetreuerin. Und auch wenn beide Bereiche bedeuten, dass man viel Zeit vor dem Laptop verbringt und eigentlich ständig online ist – und ich bereue nichts.
Trotzdem ist ein Vorsatz fürs neue Jahr mein Handy öfter wegzulegen. Vor kurzem erst habe ich mir angewöhnt mein Handy abends abzuschalten. Das war nicht immer so. Ich merke, dass es mich entspannt, wenn ich mein Handy morgens erst spät wieder einschalte. Ich versuche mir abzugewöhnen, dass mein letzter Griff abends und mein erster Griff morgens meinem iPhone gehören. Ich finde es eine schreckliche Angewohnheit, die ich unbedingt abstellen will. Ich möchte viel lieber mit einem guten Buch in der Hand im Bett liegen bis mir die Augen zufallen. Eine Liste von Büchern zum Thema Veganismus, die ich bereits durch habe findet ihr übrigens hier…
Ist man Blogger, macht man sich irgendwie nackt. Vor allem beim Thema Veganismus bekommt man oft viel Gegenwind. Man meint es gut, bekommt dann aber volle Breitseite eins gewischt. Man braucht ein dickes Fell. Jeder Blogger kennt das, zumindest die, die sich aus dem Schneckenhaus heraustrauen und sich nicht verstecken. (Interessant dazu finde ich auch diese Artikel.) Man hat das Gefühl für alles was man tut Rechenschaft ablegen zu müssen obwohl man es gut meint. Besonders im Internet geht die Höflichkeit oft verloren und man bekommt Dinge an den Kopf geworfen, die man in Realität so sicherlich nicht gesagt bekommen würde. Bestes Beispiel in meinem Fall hierfür passierte erst vor ein paar Tagen als ich es kaum erwarten konnte meinen ULM VEGAN CITY GUIDE zu veröffentlichen. Als es dann endlich soweit war gab es aber erst mal einen negativen Kommentar (der noch nicht mal sachlich war und auch überhaupt nicht zum Thema passte), bevor die positiven Reaktionen kamen. Aber wie das leider immer so ist überwiegt ein negativer Kommentar leider viele Positive. Seltsame Reaktionen gibt es auch aus dem eigenen Freundeskreis und der Familie. Menschen, die man als Freunde ansah benehmen sich plötzlich als wäre man einer Sekte beigetreten. Trotzdem werde ich weitermachen, denn ich habe das Gefühl das richtige zu tun mit meinem Blog und allem was damit zusammenhängt. Selten hat sich in meinem Leben etwas so richtig angefühlt wie der Veganismus. Man sieht die Welt mit anderen Augen.
Ziel für 2015 bezüglich VEGTASTISCH ist also ganz klar: Voran! Sollte jemand von Euch also Anregungen, Kritik oder Feedback für mich haben dann freue ich mich natürlich sehr über Eure Kommentare oder Emails (mail@vegtastisch.de). Was wünscht Ihr Euch von meinem Blog? Welche Themen sollen mehr Platz bekommen? Was interessiert Euch?
Für das neue Jahr habe ich jedenfalls viele viele viele weitere spannende Themen und Projekte auf meiner To-Do-Liste, viele Pläne und Ideen. Und damit verabschiede ich mich für 2014 und wünsche Euch allen einen guten Rutsch, eine schöne Silvesterfeier (wie mein Plan für den heutigen Silvesterabend ist lest ihr hier) und einen guten Start in ein hoffentlich vegtastisches neues Jahr!
Eure Sabrina
Top 3 der meist gelesenen Artikel 2014:
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Veggie-Resort Haus Wiesegg Reit im Winkl
Biohotel Schratt Oberstaufen
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