Da immer wieder Fragen zu meinen Kochkursen kommen dachte ich, ich lasse Euch heute mal einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Bei (Food-)Bloggern ist es nicht unüblich Seminare zu leiten. Wir geben unser Wissen einfach gerne weiter. Und zwar in den verschiedensten Bereichen unseres Schaffens. Selbst nehme ich auch total gern an Kursen teil um Neues kennenzulernen und mich inspirieren zu lassen.
Ich gebe Kochkurse seit Ende 2014. Es macht wahnsinnigen Spaß und auch wenn man davon sicherlich nicht seine Miete zahlen kann, mache ich es trotzdem total gerne. Für das Jahr 2015 habe ich bereits einmal eine Zusammenfassung aller Kurse meines Programms geschrieben und ein kleines Fazit gezogen.
Tage, an denen ich Kochkurse geben sind komplett diesem Kurs gewidmet. Heißt, ich stehe morgens auf, mach mir erstmal ein leckeres Frühstück.
Normalerweise setze ich mich dann an den PC und drucke mir zunächst die Teilnehmerliste aus und schaue, ob Namen dabei sind, die ich schon kenne. Ich möchte ja nicht, dass “Wiederholungstäter” sich in meinen Kursen langweiligen wenn sich beispielsweise ein Rezept wiederholt. Außerdem erfahre ich über die Teilnehmerliste wie viel Lebensmittelkosten mir für den Kurs zur Verfügung stehen. Je mehr Teilnehmer angemeldet sind, desto großzügiger kann ich natürlich planen und einkaufen.
Als nächstes überlege ich mir passend zum Thema des Kurses die Rezepte, welche abends gekocht werden sollen. Wenn das Wetter mitmacht setze ich mich dazu gerne in den Garten. Dieses kurzfristige Vorgehen ist zwar etwas stressiger für mich, macht aber Sinn wenn man bedenkt, dass der ein oder andere Kurs auch spontan schon mal ausfiel weil Teilnehmer krank wurden oder ähnliches. So habe ich weder umsonst Zeit aufgewendet noch bleibe ich auf bereits eingekauften Lebensmitteln sitzen.
Pro zwei Teilnehmer bereite ich meist mindestens ein Rezept vor. Also bei zehn Teilnehmern dementsprechend mindestens 5 Rezepte – je nachdem wie aufwendig diese sind auch mal mehrere Rezepte.
Mittlerweile habe ich einen dicken Fundus an Rezepten, auf die ich zurückgreife für Kurse. Normalerweise sind es Rezepte, die ich “veganisiert” habe oder aber Rezepte, die ich so abgeändert habe bis ich sie perfekt finde. Oft schreibe ich meine Rezepte aber auch komplett selbst. Je nach Thema des Kurses und meiner Lust und Laune. Jedoch verwende ich nie fremde Rezepte 1:1 und schreibe diese einfach nur ab.
Der letzte Kurs hieß “Vegane Küche Quick & Easy – Schnell, einfach, lecker, zeitgemäß, regional, gesund und vegan! Vegane Gerichte zum Mitnehmen und für Parties.” und fand in Weißenhorn für die Neu-Ulmer Volkshochschule statt.
Natürlich muss ich nach dem Schreiben der Rezepte noch alles ausdrucken und meine Einkaufsliste schreiben. Dann geht es zum Shoppen. Je nach Thema des Kurses und Budget wähle ich die Läden, in welchen ich einkaufen gehe. Sicherlich kaufe ich sehr gerne Bio-Lebensmittel. Dies ist aber aufgrund von Budgetvorgaben manchmal nicht durchgängig machbar. Außerdem vertrete ich die Meinung, dass vegan nicht automatisch immer voll Bio heißen muss. Kein Wunder herrscht schon ewig das Gerücht, vegane Lebensmittel seien viel teurer.
Ich kaufe sehr gerne regionale Produkte und achte soweit es geht auch auf saisonale Aspekte. Höchst selten gibt es in meinen Kursen Produkte, an die man im Alltag nur schwer heran kommt oder erst gar nicht weiß, welchen ausgeflippten Laden man ansteuern muss um sie zu ergattern. Da ist ja oft noch so ein Vorurteil gegen Veganer…
Nach dem Einkaufen geht es nochmal nach Hause. Dort packe ich alle Lebensmittel in meinen gelben Flitzer um, schnappe mir die Rezepte und was ich sonst noch benötige und los gehts.
Leider sind die Schulküchen der Kochkurse nicht immer perfekt ausgestattet, so dass es schon auch mal vorkommt, dass ich gefühlt noch meine halbe Küche mit dem Kurs schleife… Gerade ein Stabmixer ist oft Mangelware und in meiner Küche unerlässlich.
Ich habe für den letzten Kurs beispielsweise Rezepte vorbereitet für einen sommerlichen Melonensalat, Ceasar Salat, Fenchel-Orangen-Salat, Paprika-Hummus, Kräuter-Bruschetta, Zucchini-Apfel-Bruschetta, Kartoffelgulasch und Aprikosen-Pfirsich-Muffins. Außerdem gab es für alle noch Energiekugeln zum Mitnehmen. Es war ein lustiger Abend mit netten 13 Teilnehmern.
Am Anfang eines jeden Kurses findet eine kleine Vorstellungsrunde statt. Ich erzähl ein bisschen über mich und mein veganes Leben und will aber gerne auch von den Teilnehmern wissen, wer sie sind. Besonders freue ich mich immer über Menschen, die bisher nichts mit vegan am Hut hatten und sich einfach mal überraschen lassen wollen. Das finde ich ganz wunderbar und heiße alle herzlich willkommen in meinen Kursen! Aber natürlich sind mir auch “alte” Veganer sehr willkommen 😉
Gekocht wird dann an verschiedenen Stationen in der Küche in kleinen Gruppen. Gegessen wird natürlich gemeinsam am großen Tisch. Dort entstanden schon die interessantesten Gespräche und es ist jedes Mal wieder spannend. Insgesamt dauert so ein Kurs ca 4 Stunden. Generell lohnt es sich auch immer Tupperware oder ähnliches dabei zu haben, um mögliche Reste mit nach Hause zu nehmen. Weggeworfen wird bei mir nämlich nichts!
Jeder Teilnehmer erhält im Kurs ein paar kleine Goodies von mir ausgehändigt: einen meiner Ulm Vegan Guides (sofern verfügbar), einen aktuellen Programmflyer und oft auch noch tolle Produktproben oder ähnliches. Aktuell gibt es Rabattgutscheine von Erdapfel Naturkost und Kosmetikproben von CMD Naturkosmetik. Dies kommt alles immer sehr gut an. Auch ein Visitenkärtchen lege ich gerne immer noch bei, damit man mich später bei Bedarf noch erreichen kann.
Je nachdem über welchen Anbieter bzw. Veranstalter der Kochkurs zustande kam fülle ich im Anschluss am Abend manchmal noch meine Honorarabrechnung aus und bringe diese zusammen mit den Unterschriften der Teilnehmer zum Briefkasten.
Am nächsten Tag versende ich dann alle Rezepte als PDF per Email an die Teilnehmer. Wieso ich das mache?! Ich finde es nicht gerade umweltfreundlich pro Kurs mindestens 80 Seiten auszudrucken, von denen dann eventuell nicht alle weiterhin Beachtung finden. Natürlich hoffe ich, dass die Teilnehmer meine Rezepte aufbewahren und auch nachkochen – aber wer weiß das schon.
Hast du Fragen zu meinen Kochkursen? Dann ab damit in die Kommentare unter diesem Artikel.
Hab ich dein Interesse an einem Kurs geweckt? Mein restliches Kursprogramm bis zur Sommerpause…
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Sabrina