Am letzten Wochenende war ich in der Schweiz unterwegs.
Ich bin einer Einladung ins Restaurant “Samses” in Zürich gefolgt und habe mich hier am Freitag Abend verwöhnen lassen. Das Restaurant ist sehr leicht zu finden und kaum zu übersehen. Das 2005 eröffnete Samses ist ein gemütliches Lokal mit sehr nettem Personal. Auch die beiden Geschwister Ornella und Zino arbeiten mit beiden Händen tatkrätig mit.
Reservieren ist hier definitiv empfehlenswert, denn das Restaurant ist voll bis auf den letzten Platz und auch das Take Away-Geschäft läuft offensichtlich gut. Aber das ist in Zürich ja nichts Neues, denn die Zürcher lieben es, ihr Essen irgendwo am Zürichsee zu genießen.
Das Lokal bietet sowohl Speisen in Buffetform als auch eine Speisekarte an. Veganer und Vegetarier genießen das ruhige Ambiente bei gedämpftem Licht mit Blick durch die großen Fenster. Es gibt hohe Bistrotische und normale Tische. Angenehm fällt vor allem auf, dass alle Gäste sich sehr ruhig unterhalten. Ich glaube es liegt daran, dass keine Musik im Restaurant läuft gegen die jeder Gast versuchen müsste anzuschreien. Gefällt mir richtig gut. Auch draußen gibt es viele Sitzmöglichkeiten. Leider hat das Wetter am Freitag nicht mit gespielt und so wurde eben drinnen gegessen.
Am Buffet ist gekennzeichnet, ob es sich um ein veganes oder vegetarisches Gericht handelt. Von Salat über Antipasti bis hin zu Hauptspeisen und Dessert zahlt man hier für 100 g 3,90 Franken, also ca 3,20 Euro. Hinter dem Buffet kann man leicht in die Küche blicken, was ich sehr symphatisch finde. Alles war nicht aufgegessen wird, darf übrigens mitgenommen werden. Toll!
Beim netten Personal fühlt man sich gut aufgehoben und bekommt alle Speisen und Getränke auch gerne erklärt. Das Personal hat Spaß an der Arbeit, das merkt man sofort. Ornella, die Besitzerin in unglaublich bemüht und verstrahlt eine wahnsinnig nette Aura. Aktuell steht die Sommerspeisekarte auf dem Plan. Es fällt schwer sich zu entscheiden. Zum Glück gibt es gleich zu Beginn noch einen Gruß aus der Küche, der den ersten Hunger stillt. Linsensuppe, die wirklich klasse schmeckt.
Wir entscheiden uns für Holunderblütensirup und Ingwer-Eistee für jeweils ca 5 Euro im 0,5 l Glas. Ich wähle außerdem ein veganes malaysisches Mah-Meh (was soviel bedeutet wie mildes Gemüsecurry mit Tofu) und meine Begleitung entscheidet sich für vegetarische Girasoli Piemontesi, also gefüllte Ravioli mit Baumnüssen und Ricotta an Rahmsoße und mit Parmesan überbacken. Beide Gerichte kosten jeweils ca 18 Euro. Wer schon einmal in Zürich war, der weiß, dass hier alles etwas teurer ist als in Deutschland. Laut meiner Mutter hatte sie das Gericht optisch zunächst nicht vom Hocker gerissen, war dann geschmacklich aber super toll. Bei meinem Mah-Meh verhält es sich genau umgekehrt. Auf der Karte liest es sich super lecker. Ich muss aber ehrlicherweise gestehen, dass ich es etwas fad fand (vorallem hätte der Tofu noch ein bisschen Bräune aus der Pfanne vertragen können). Gemüsecurry habe ich vor kurzem in der Feldwirschaft in Bermaringen (zum Bericht) schon besser gegessen. Zum Nachtisch gibt es leckeres “Veganisú”, mein ganz persönliches Highlight an diesem Abend. Laut Ornella kommt in den nächsten Wochen die Herbstspeisekarte zum Einsatz. Man darf gespannt sein.
Mein einziger Kritikpunkt sind die Toiletten, die definitiv nicht zum Stil des restlichen Restaurants passen. Aber was macht das schon!?
Ornella, die selbst schon seit 20 Jahren vegan lebt erzählt uns beim Gehen noch, dass viele Schweizer uns Deutsche beneiden um das vielfältige vegane Angebot, welches es in Deutschland in Supermärkten gibt. Diese Aussage überrascht mich wirklich, aber vielleicht ist Ulm auch einfach eine zu kleine Stadt um dieser Aussage vollkommen zuzustimmen.
Am nächsten Mittag im Supermarkt muss ich allerdings zugeben, dass die Auswahl sich doch in Grenzen hält. Zum Glück war ich noch vom ausgiebigen Frühstück im Cafe Justus satt. Dieses Cafe war ein absoluter Zufall und Glücksgriff. Direkt gegenüber des Hotels gelegen, wollte ich dort eigentlich nur Geld für die Parkuhr wechseln. Nach dem Auffüllen der Parkuhr jedoch zieht es mich direkt zurück ins wunderhübsche Cafe mit integriertem kleinen Bioladen und dem netten Kellner, der erklärt, das Cafe habe zwar noch nicht regulär geöffnet aber er würde gerne trotzdem Frühstück zaubern. Und das tat er dann auch. Kürbiskernbagel mit Orangenmarmelade, Birchermüsli mit Zwetschgen und Latte Macchiatto mit Sojamilch. So kann der Tag beginnen.
Nach einem langen schönen Spaziergang durch Zürich und einem Abstecher im Sukkulentengarten und einem kleinen Stop im Chinagarten geht die Fahrt weiter nach Bülach.
In Bülach fand über einige Tage verteilt zum 6. Mal das Thai Foodland Festival statt. Eine wirklich verrückte Veranstaltung. Jeder, der bereits einmal in Thailand war fühlt sich sofort zurück versetzt. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mir von diesem Festival mehr versprochen hatte. Zumal das Festival der eigentliche Grund meiner Schweiz-Reise war. Nach einem Stündchen hatte ich jedoch bereits alles gesehen. Zweimal. Leider war das Festival für Veganer ein kompletter Reinfall. Selbst für Vegetarier hat sich die Auswahl als wirklich überschaubar gestaltet. Wer allerdings ein bisschen echtes Thai-Feeling erleben möchte ohne tausende Kilometer zu fliegen ist auf diesem Festival genau richtig.
Vegtastische Grüße!
Sabrina