“VEGANOMICON” – cooler Titel für ein Kochbuch, finde ich. “Das ultimative Vegan-Kochbuch”, so nennt sich der Untertitel. Erschienen sind diese 313 Seiten dieses Jahr im Neunzehn Verlag. Ursprünglich in englischer Sprache von Isa Chandra Moskowitz und Terry Hope Romero.
Nach dem coolen Titel fällt mir als nächstes das Format positiv auf. Das Kochbuch liegt gut in der Hand. Der Einband fühlt sich irgendwie samtig an und das Cover ist schön, wenn auch schlicht gestaltet. Ganz anders als die Kochbücher in meiner bisherigen Sammlung. Das Buch erscheint mir außen robust obwohl es kein Hardcover-Einband hat. Trotzdem ist der Einband abwischbar, was ich in der Küche wichtig finde.
Bevor auf Seite 51 die Rezepte starten, erläutern die beiden Autorinnen ausführlich Themen rund um das vegane Kochen. Wie man Getreide oder Gemüse generell zubereitet, wie man fettarm kocht und wie man seine Speisekammer optimal bestückt um auf vegane Rezepte vorbereitet zu sein. Auch wenn man schon lange vegan kocht finde ich, kann man immer noch etwas interessantes für seine eigene Küche daraus ziehen.
Im Anschluss geht es von Rezepten für kleine Snacks über Brunch, Salate, Suppen, Aufläufen, Eintöpfen, Pasta, Gebackenem bis hin zu Desserts. Soweit enthalten diese Kategorien auch andere Kochbücher. Lustig finde ich aber beispielsweise die Kategorie Sammiches, in der es sich letztendlich um Sandwiches handelt. Toll finde ich vor allem die Rubrik Brunch, da gerade das Frühstück ohne Salamischeiben auf dem Brötchen für Nicht-Veganer ein großes Fragezeichen darstellt.
Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung aus dem englischen liegt, aber in diesem Buch wird statt mit Gramm-Angaben mit z.B. de Angabe 1/2 Tasse Sojamilch gearbeitet. Die Art der Angabe ist etwas gewöhnungsbedürftig. Zumal jeder zuhause verschiedene Tassengrößen im Schrank stehen hat und es einen Unterschied macht, welche man auswählt. Und leider entdecke ich auch erst nachdem ich das erste Rezept nachgemacht habe auf Seite 22 den Artikel “Der Clou mit der Tasse”. Ohne langes Blättern im Buch hätte ich diesen aber wohl nicht entdeckt. Der Artikel besagt, dass es sich um eine 250 ml Tasse handelt.
Sehr schade finde ich, dass es sich um ein Kochbuch ohne Bilder der einzelnen Gerichte handelt. Lediglich auf 16 Seiten in der Mitte des Buches werden in großen Fotos ein paar der Gerichte dargestellt. Ein Kochbuch ohne Bilder macht es meiner Meinung nach schwierig es in die Hand zu nehmen um zu Stöbern oder sich fürs Abendessen inspirieren zu lassen. Ich gehe beispielsweise sehr nach Fotos. So weiß man einfach direkt, welches Gericht einen “anlacht”.
Das Fehlen der Fotos bedeutet jedoch nicht, dass die Rezepte nicht toll sind. Ganz im Gegenteil. Eine wahre Flut von Rezepten findet sich in diesem Buch wieder. Bei vielen Rezepten haben die beiden Autoren noch zusätzliche Tipps angefügt, die oft wirklich hilfreich sind.
Dieses Buch würde ich eher alten Vegan-Hasen empfehlen, die sich unter Titeln oder nach dem Lesen der Zutatenliste bereits ein fertiges Gericht (auch ohne Foto im Kochbuch) vorstellen können. Ich denke Neu- oder Nicht-Veganer werden sich hier schwer tun und brauchen daher etwas mehr Zeit um sich mit den Rezepten anzufreunden. Auch bei mir hat es einige Tage gedauert, bis ich richtig Lust bekommen habe ein Rezept nachzumachen. Entschieden habe ich mich schließlich für Bananen-Weizenkeim-Muffins, die ich in einem kleinen Battle gegen die Funky-Monkey-Banana-Muffins aus einem Kochbuch von Attila Hildmann habe antreten lassen. Das Rezept für die Bananen-Weizenkeim-Muffins hat ganz klar gewonnen (zum Artikel/Rezept).
Vegtastische Grüße!
Sabrina