Zu Besuch auf der Veganmania 2014 in München

Zu Besuch auf der Veganmania 2014 in München

Veganmania auf dem Karlsplatz. Hierauf hatte ich mich eigentlich seit Tagen gefreut. Jedoch ist genau das eingetreten, was ich befürchtet hatte. Die Veranstaltung ist leider eher enttäuschend. Gerade mal 14 Stände sind hier um eine Bühne aufgebaut, auf der bei unserer Ankunft die Tierrechtsautorin Daniela Böhm eine Rede zum Thema Tierleid hält. Weiß man als Fußgänger möglicherweise nicht, worum es bei der Veranstaltung geht, klingt diese Red wie eine belehrende Predigt mit erhobenem Finger. Man will mit eingezogenem Kopf schnell dran vorbei. Die einzigen Zuhörer sind esotherische Gestalten in Tierschutz-Shirts. Nichts gegen Tierschutz, um Gottes Willen. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich bin für den Tierschutz und habe vor Ort auch direkt für die Animals United e.V. gespendet. Ich finde allerdings, dass es ein falscher Ansatz ist auf solchen Veranstaltungen mit erhobenem Zeigefinger zu stehen und die “Fleischfresser” zu beschimpfen, die sowieso schon einen Bogen um die Veranstaltung machen. Das bringt uns nicht weiter. image

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Wäre es da nicht viel sinnvoller an den Ständen tolles veganes Essen anzubieten um zu zeigen, wie es auch gehen kann anstatt alle Fehler aufzuführen, die Nicht-Veganer begehen? Das Einzige, was heute in diese Richtung auf der Veganmania geboten ist, sind Ecken vegane Hawai-Pizza, die ehrlich gesagt niemanden hinter dem Ofen hervorlocken. Lecker geht definitiv anders.

Die Menschen wissen, dass Fleisch aus Tier besteht. Aber sie wollen nicht darüber nachdenken, was dies im Detail bedeutet. Niemals werden sie mit ihren Kindern einen Ausflug machen zu solch einer Veranstaltung. Natürlich geht man nicht freiwillig zu einem Event bei dem man sich hinterher schlecht fühlt. Wieso auch wenn es doch zeitgleich in München soviel Angebot gibt um seinen Tag zu geniessen ohne belehrt zu werden was für ein schlechter Mensch man ist.

Wir müssen nicht ständig vom Leid der Tiere sprechen. (Grausam, keine Frage!!) Aber einem Tier ist egal, warum wir es NICHT essen. Wäre es also nicht sinnvoller mehr Menschen auf eine vegane Lebensweise zu bringen ohne ständig das Leid der Tiere zu predigen? Wäre es nicht sinnvoller die Menschen stattdessen beispielsweise auf die positiven Effekte für Ihre eigene Gesundheit aufmerksam zu machen? Der Effekt wäre der Gleiche. Es werden Tiere verschont und weniger Fleisch konsumiert. Attila Hildmann hat dazu übrigens gerade ein Interview in der taz gegeben. Auch wenn ich es nicht gut heiße, dass er einen Porsche mit Rindsleder-Ausstattung fährt, ist er dennoch der Erste, der es geschafft hat viele Menschen für den Veganismus zu begeistern. Das muss man ihm lassen.

Es gibt auf der Veganmania auch Kostproben von veganem Käse von Wilmersburger, kleine Häppchen von Wheaty und kleine (Plastik-!)Gläschen mit diverser Vegan-Milch unter anderem von Koko Dairy Free. Alles nett gemeint, aber kaum kommt man  als Besucher an einen Stand wird man belagert und voll gequatscht von den Standbetreuern, die einem erklären, wie viel besser die Welt durch ihre Produkte wird. Nach 10 Minuten schon kann ich die Dame auf der Bühne nicht mehr ertragen und wir beschliesen zu gehen.

 

Als wir abends nochmals über den Karlsplatz laufen, entdecken wir, dass auch Tierschützer, Veganer und Vegetarier ordentlich Müll hinterlassen… Schade, liebe Veganmania.

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Weiter geht es ins Louis Hotel…

 

 

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