2013 habe ich das alleine Reisen erstmals getestet. Ich wollte schon immer einmal ganz alleine mit meinem Rucksack los und die Welt erkunden. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich wirklich dafür geeignet bin, so ganz alleine. Pah, hätte ich diesen Gedanken besser mal früher verworfen und wäre einfach los. Alleine Reisen ist unfassbar bereichernd. Leider weiß ich das nun. Ja, richtig gelesen: ´leider´.
Es gibt ein Problem mit dem alleine Reisen. Es hat mich für immer verändert. Um nicht sogar zu sagen, es hat mich wohl für immer versaut. Aber immer der Reihe nach. Ich möchte Euch gerne einmal erzählen, wie es dazu kam und warum es mich verändert hat.
2013 – Das bisher beste Jahr meines Lebens
Damals hätte ich nie gedacht, dass ich das mal sagen würde. Aber 2013 war mein bisher absolut bestes Jahr. Dabei fing es ganz und gar nicht gut an.
Ich hatte eine Trennung gerade hinter mich gebracht (nach fast 7 Jahren und einer Verlobung nicht lustig) und stand quasi kurz vorm Burnout. Dann kam im Frühling der Knall. Ich schmiss alles hin, hab meinen Job (der bis dahin mein Herzblut war) hinter mir gelassen, meine Wohnung untervermietet (mit 90 qm Altbauwohnung in einer Studentenstadt gar kein Problem).
Die erste Reise war zu diesem Zeitpunkt längst gebucht und so ging es direkt mit einem Freund nach Island. Traumziel und absoluter Wunsch dort einmal zu sein. Da die Reise bereits gebucht war, blieb mir gar nichts anderes übrig als zu Reisen obwohl ich nicht wusste wie es ohne Job weitergehen würde für mich zuhause in Deutschland. Im Nachhinein gesehen, war genau das aber das Beste was mir passieren konnte. Den so entschied ich mich (mehr oder weniger unbewusst) abzuwarten und zu schauen, was das Leben mit mir vor hat. Perfekter Plan – nämlicher keiner. Ich würde es genau so wieder machen und bereue keinen Tag.
2013 war ein so wundervolles Jahr. Nachdem ich zurück aus Island war suchte ich mir einen Barjob für den Sommer und diesen verbachte ich dann abwechselnd hinter dem Tresen oder auf Reisen. Und weil ja niemand außer mir so richtig Zeit zum Reisen hatte war ich quasi gezwungen alleine los zu ziehen. Nun kommen wir also zum Problem: alleine reisen – Segen und Fluch zugleich.
Alleine Reisen – Segen und Fluch zugleich
Alleine loszuziehen war das Beste was ich machen konnte. Nie hätte ich gedacht, dass ich so ein Fan davon werden würde. Heutzutage ist es sogar eher so, dass ich dem Soloreisen nachtrauere. Mein Leben hat sich verändert. Ich habe jetzt ein Haus und bin vor kurzem Mutter geworden. Meinen kleinen Sohn würde ich um nichts in der Welt hergeben und für nichts auf der Welt tauschen wollen ABER ich weiß auch, dass die Zeiten des Soloreisens vorbei sind. Zumindest bis er erwachsen ist 😉 Aber selbst dann stellt sich die Frage ob ich jemals nochmal wirklich ganz alleine los gehen werde. Man lebt in einer Beziehung, man wird älter, die Sicherheitslage in der Welt verändert sich,…
Erstes Ziel Zürich
In Sachen Soloreisen habe ich mich damals ganz langsam herangetastet. Der erste Trip ging für eine Weile in die Schweiz, nach Zürich. Dort habe ich mir ein AirBnB-Apartment gemietet und einfach das Leben in der Stadt genossen. Eigentlich war es gar nicht so sehr eine Reise, denn ich hielt mich nur in Zürich auf. Es war ein bisschen als wäre ich in eine andere Stadt umgezogen.
Auf dieser Reise gab es den ersten großen Knall, der mein Leben für immer verändert hat. Ich wurde vegan – quasi nochmal eine Reise. Die Story dahinter gibt es hier nachzulesen.
Nach der Zeit in Zürich ging es ein bisschen durch Deutschland und nach Österreich in die Berge. Wenn das Wetter bei uns mit macht muss man schließlich gar nicht großartig in die Ferne schweifen.
Italien war das nächste Ziel. Auch hier hatte ich mich ziemlich spontan für einen Flug und eine Ferienwohnung auf Sizilien entschieden. War für eine schöne Gegend! Und zum ersten Mal hat es sich für mich nun auch wirklich nach Reise und nach Urlaub angefühlt. Strand, Meer, Sonne, gutes Essen – was will man mehr?! Und all das erlebte ich ganz alleine. Fast hätte ich es nicht für möglich gehalten.
Aber mal ehrlich. Die größte Überwindung ist es, es einfach zu wagen. Klar fühlt es sich komisch an, vor allem wenn man abends alleine im Restaurant beim Essen sitzt. Doch nach den ersten paar Malen findet man es sogar gut. So entspannt. man nimmt auch sein Umfeld ganz anders wahr, konzentriert sich mehr aufs Essen. Und in meinem Fall: Ich konnte in Ruhe die vegane Küche für mich entdecken und hatte genug Zeit Speisekarten zu durchstöbern und ging niemandem damit auf den Keks.
Mein “Forever-Happy-Place” Thailand
Meinen absoluten Happy-Place fand ich in Thailand. Das Land und vor allem der Norden des Landes haben mich komplett kalt erwischt und mich völlig verzaubert. Ich wollte am liebsten gar nie mehr weg. Leider geht irgendwann das Visum und die Kohle aus. Obwohl die Sache mit der Kohle sich in Grenzen hält und wirklich auf das Reiseziel ankommt. Hier in Deutschland ist es oft so, dass ich mich nach einem Einkauf im Supermarkt dabei erwische, wie ich überlege wie lange ich hätte vom gleichen Geld in Asien leben können.
Wenn ich heutzutage Stress habe oder sehr genervt bin, mache ich die Augen zu und fahre wieder mit dem Fahrrad durch die Tempelanlagen in Ayutthaya. (Manchmal drifften meine Gedanken ehrlich gesagt auch beim Stillen dahin ab.) Nie war ich zufriedener und mehr mit der Welt und mir happy. Diese Momente sind unbezahlbar und ich werde sie hoffentlich niemals vergessen.
Beim Soloreisen ist es so, dass man komplett frei ist. Man muss sich mit niemandem absprechen wo es als nächstes hingeht oder wann man zum Abendessen geht. Aber man muss auch der Typ dafür sein. Länger als ein paar Monate am Stück könnte ich das auch nicht machen. Dafür bin ich zu sehr Familienmensch (auch schon vor dem Baby). Außerdem kann ich nur entspannt Reisen, wenn ich ein schönes Zuhause im Hintergrund habe zu dem ich Zurückkehren kann.
Ich bin Fan vom Soloreisen. Wer sich nun also fragt, wo genau mein Problem liegt dem erkläre ich es gerne. Ich habe durch die Soloreiserei gemerkt, dass es geht. Sehr gut sogar. Und nun? Fällt es mir schwer, wieder “normal” zu reisen. Ein paar Tage nach meinem Thailand-Trip kam ich mit meinem Freund zusammen und war dann natürlich erstmal mit ihm im Urlaub, wenn ich fuhr. Da er aber Vollzeit arbeitet musste ich mich sehr einschränken was die Flexibilität angeht. Wir waren zwei mal zusammen in Spanien und in Irland und auch auf Städtereisen in Deutschland unterwegs. Und auch, wenn ich in Sachen Blog auf Reisen bin versuche ich eigentlich immer ihn mitnehmen zu können.
Seit November sind wir nun Eltern und das wird auch das Reisen nochmal komplett verändern. Nix mehr mit 3 Monaten Thailand oder spontan nach Sizilien. Denn nun heißt es Haus, Freund, Kind. Zwar wunderschön aber eben alles anders.
Das Problem mit dem Neid
Neid ist keine schöne Eigenschaft. Eifersucht auch nicht, aber so muss ich es nennen, das Gefühl, dass ich auf so ziemlich alle Reisenden habe. Dabei ist fast egal, was man mir erzählt in Sachen Reisepläne. Mein erster Gedanke ist “will ich auch”.
Ob es meine alte Schulfreundin ist, die gerade quer durch die Welt reist (folgt ihr auf Instagram auf dieser spannenden Tour – aktuell Asien) oder meine Freundin aus Berlin, die in diesen Tagen nach Neuseeland auswandert (auch sie bloggt hier darüber) mit ihrem Mann oder eine andere Freundin, die dieses Jahr Japan bereisen wird oder auch nur Freunde, die übers Wochenende in die Schweiz fahren: Mein Fernweh macht mich wahnsinnig. Das war schon mein ganzes Leben so, aber seit ich einmal alleine unterwegs war ist es noch viel schlimmer geworden. Denn ich weiß nun, dass es machbar ist. Einfach Koffer packen und los geht’s. Mein Fernweh ist oft so ausgeprägt, dass ich sogar mit Bekannten tauschen würde, die auf Geschäftsreise müssen – und das obwohl ich weiß, dass solche Reisen meist mehr Stress bedeuten und man vom Zielort sowieso meist so gut wie nichts zu sehen bekommt.
Seit ich denken kann und alt genug bin habe ich immer versucht mindestens einmal im Monat wenigstens einen Kurztrip zu machen oder zumindest einen Tagesausflug in eine schöne Stadt. Lange Zeit hat das super geklappt. Zum Leidwesen meiner Eltern, denn offen gesagt habe ich früher als Student oft einfach eine Reise gebucht und im Anschluss erst darüber nachgedacht ob ich mir das leisten kann… (Hier ein kurzer Dank dafür an die beste Mama der Welt! Seit ich selbst Mama bin kann ich nachvollziehen, wie sehr man alles für das Glück des Kindes tun würde und selbst zurücksteht – wenn auch unfreiwillig bei einer Tochter wie mir.)
Besonders ´mies´ist es, dass man als Blogger oft ganz andere Möglichkeiten bekommt in Sachen Reisen. Seit ich blogge habe ich schon diverse Bloggerreisen gemacht bzw Reisen über die ich im Anschluss geschrieben habe. Und wie das oft so ist (der Teufel ist ein Eichhörnchen) wurden mir vor allem in der Schwangerschaft wahnsinnig tolle Reisen angeboten, die ich alle nicht annehmen konnte.
Richtig gemein sind auch Bloggertreffen. Dort ist es nicht selten so, dass alle Blogger am Tisch erzählen aus welchem Land sie gerade kommen und wo es als nächstes hin geht.
Im Moment übe ich mich schwer darin, einfach auch gönnen zu können. Da bin ich ganz ehrlich. Es ist ja auch so, irgendwie will man eh immer das was man gerade nicht hat. Und schaut man mal hinter die Kulissen geht es sicherlich auch nicht allen, die vermeintlich happy auf Reisen sind so wirklich 100 % immer gut. Es kann sogar sein, dass man sich mit dem Reisen von etwas anderem ablenken möchte – vielleicht sogar ein unerfüllter Kinderwunsch. Also bin ich bei diesem Gedanken noch 1000 mal dankbarer für mein kleines Wunder, das hier neben mir liegt und schläft (und süße Schmatzgeräusche dabei macht). Ein Baby zu haben ist absoluter Wahnsinn und unrealistisch. Ich bin gesegnet und weiß, dass es bei vielen nicht klappt und vielleicht für immer ein Wunschtraum bleibt.
Und es ist ja nicht so, dass ich nie wieder Reisen werde. Nur eben anders.
Instagram usw. sind der Teufel – Reiseblogger “entfolgen”
Heutzutage ist es ganz normal, dass man via Social Media mit all den Reisenden quasi mit reist. Es gibt unendlich viele schöne Fotos bei Facebook und Instagram. Und folgt man dort auch noch professionellen Reisebloggern oder sogenannten digitalen Nomaden, dann wird es ganz fies. Täglich, ach was manchmal sogar stündlich oder sogar minütlich gibt es neue Bilder von den schönsten Flecken. Wie schön, dass solche Leute uns teilhaben lassen. Oder ist es am Ende ganz bewusst der Neid der Daheimgebliebenen auf den sie setzen? Laufen Reiseblogs so gut, weil die Blogger sich genau die Wünsche mit dem Reisen erfüllen, die die anderen nicht verwirklichen können? Sollte man ihnen womöglich am Ende vielleicht besser gar nicht mehr folgen um nicht eher frustriert zu sein?
Nein! Wie gesagt, man muss auch gönnen können. Ein paar Reiseblogger, denen ich wirklich gerne folge sind Off the Path, Traveltelling , Geschichten von unterwegs und Because Life is a Journey. Aber es gibt noch unzählige mehr von der Sorte.
Reisepläne 2017 – Die ersten Reisen mit Baby
Hat jemand Tipps für mich? Die Welt ist groß und das Leben kurz. Deswegen möchte ich trotz reisefaulem Freund und kleinem Baby noch viel davon sehen.
Wo genau es uns in diesem Jahr hintreiben wird ist noch völlig offen. Mein Freund hat auf jeden Fall fast 3 Monate Elternzeit. Ich denke, wir werden auf jeden Fall mit dem Auto verreisen. Da sind wir flexibeler mit Baby unterwegs. Vielleicht wird es auch ein Trip mit Camper werden. Richtung Norddeutschland oder sogar Schweden wäre toll. Ideen habe ich wie immer viele. Auch Ferienwohnungen eigenen sich toll mit Kind.
Ich hoffe auch sehr es in dieser Woche nach Stuttgart zur Reisemesse CMT zu schaffen um ein paar neue mögliche Kooperationspartner, Inspirationen und Destinationen kennenzulernen.
Um das neue Reisen mit Baby zu testen werden wir im Mai erstmal ein paar Tage auf der schwäbischen Alb verbringen – voraussichtlich in einem alten umgebauten Zirkuswagen.
Fliegen möchte ich mit Baby eher nicht. Man braucht viel mehr Gepäck, alles dauert länger und auch die Ansprüche und Risiken ändern sich mit Kind. Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich das mal sagen würde aber vielleicht wird es sogar ein Familien- oder gar Babyhotel werden. Man kann es ja mal testen…
Egal was es werden wird, hier werde ich natürlich wieder davon berichten.
Zufriedenheit lernen – Glück annehmen – Erfolg definieren
Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Unendlich Reisen und gleichzeitig ein schönes Zuhause aufbauen. Man wird nicht jünger und irgendwann muss man sich entscheiden. Früher wollte ich nicht mal Kinder doch plötzlich war er da, der Wunsch nach Nachwuchs. Was bringt es mir tolle Reisen zu machen und später mal ganz alleine ohne Kinder zu sein!? Jeder muss eine Form von Glück für sich selbst finden. Es gelingt aber – und das weiß ich aus eigener Erfahrung – besser, wenn man sich wieder etwas in Zufriedenheit übt. Wir wollen alle nur noch mehr und noch weiter weg und noch tollere Geschichten erzählen können wenn wir wieder zuhause sind. (Ist auch eine Bloggerkrankheit…) Man muss sich aber auch über andere Dinge mindestens genauso freuen können und zufrieden sein mit dem was man hat. Manchmal wäre ich gerne jemand, der seit 10 Jahren ins gleiche Hotel fährt und das auch liebt und damit einfach nur zufrieden ist und gar nicht mehr will. Aber so bin ich nun mal nicht und so werde ich auch nie sein.
Meinem Sohn möchte ich die Welt zeigen aber ihm auch beibringen, dass es cool sein kann ´nur´mal für ein Wochenende oder länger einen kleinen Ausflug in Deutschland zu unternehmen.
Und nebenbei bemerkt muss man sich auch über die kleinen Dinge des Alltags freuen können ohne immer nur dem nächsten Urlaub entgegen zu fiebern. Wer jedoch die Vorfreude für die schönste Freude hält, der sollte direkt beim Gewinnspiel teilnehmen:
Gewinnspiel
Gewinnt 3×2 Freikarten zur CMT Stuttgart 2017 (Reisemesse)
Seit heute läuft sie in Stuttgart: Die CMT.
Von 14. bis 22. Januar findet die Reisemesse auf dem Stuttgarter Messegelände statt und ihr könnt dabei sein. Ich verlose 3×2 Freikarten für die tolle Veranstaltung, die sich selbst schon fast ein bisschen nach Urlaub anfühlt.
Bei der CMT handelt es sich übrigens um die größte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit. Die Messe bietet das weltweit größte Urlaubsangebot vom Pauschalurlaub über Rundreisen bis hin zum komplett unabhängigen Individualurlaub. Auch für Backpacker gibt es eine Menge zu entdecken.
Diverse Länder und Tourismusverbände sind auf der Messe vertreten. Aber auch Deutschland selbst wartet mit vielen schönen Urlaubszielen auf die Messebesucher. Tickets gibt es auf der Messe Stuttgart zu kaufen oder hier zu gewinnen.
Um zu gewinnen erzähle mir bitte in den Kommentaren welche Reisepläne du für 2017 hast. Über Tipps für einen tollen Urlaub mit Baby freue ich mich auch!
Teilnahmebedingungen:
- Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
- Die Teilnahme ist kostenlos.
- Die Gewinnbenachrichtigung erfolgt per Email.
- Der Versand des Gewinns erfolgt im Anschluss per Email in Form von Eintrittscodes.
- Einsendeschluss: 15.01.2017.
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
- Mehrmalige Teilnahme erhöht die Gewinnchance nicht.
Viel Glück!
Vegtastische Grüße!
Sabrina
Ich danke der Messe Stuttgart für die Zusammenarbeit für dieses Gewinnspiel.