Der lange Weg der veganen Küche

Der lange Weg der veganen Küche

Werfen wir einen Blick zurück: vor zehn, vielleicht 15 Jahren noch war so, dass man beim Stichwort „vegane Küche“ an einen lieblos zubereiteten Beilagensalat mit Tofu gedacht hat. Nun, dieses Rezept ist auch heute noch sehr beliebt, aber es hat sich sehr viel weiterentwickelt. Sowieso hat sich die ganze vegane Küche in den letzten Jahren enorm gemacht. Das liegt nicht nur daran, dass immer mehr Menschen zu Veganern werden, sondern auch das allgemeine Bewusstsein bei der eigenen Ernährung verändert sich immer mehr. Die sorgt dafür, dass die vegane Gerichte immer ausgefeilter werden, einfach weil viele Menschen ein reges Interesse daran haben, aktiv und kreativ in der Küche zu sein. Ein Blick in die Entwicklung einer sozialen Szene, die nicht nur kulinarisch, sondern auch sozialkritisch unterwegs ist.

Vegane Restaurants weltweit

Noch vor zehn Jahren gab es in vielen der größten Städte Deutschlands lediglich eine Handvoll vegane Produkte; diese waren meist sehr teuer und nur in Feinkostläden oder Biomärkten zu finden. Seitdem hat sich eine Menge getan. Viele junge aufstrebende Menschen haben es sich zur Aufgabe gemacht, eigene vegane Läden samt Cafés anzubieten. Der Vorteil hier liegt auf der Hand: die Menschen wollen sich bewusst ernähren und besonders Veganer können endlich dort essen, wo sie wissen, dass es keine tierischen Produkte gibt. Zumal die vegane Küche auch hervorragend ist und stetig wächst. Wer hat zum Beispiel vor zehn Jahren daran geglaubt, dass es mittlerweile mehr als 100 verschiedene vegane Käsesorten gibt. Und die Zahl wächst ständig weiter. Einfach, weil viele Menschen in der Küche experimentieren. Sei es mit Cashewkernen, Nährhefe oder Agar-Agar: Die Vielfalt an Produkten, die der veganen Küche zur Verfügung steht, ist unerschöpflich.

Teil einer trendigen Kultur

Die vegane Küche ist aber nicht nur ein kulinarisches Phänomen. Sie sieht sich auch als Teil einer größeren Veränderung in der Sozialstruktur. Besonders mit Blick auf die Generation X und Z sieht man hier eindeutig, dass Menschen viel aktiver in vielen Bereichen ihres Lebens sein wollen. Kochen ist also wieder in. Genauso wie beispielsweise die eigene Aktivität auf den Finanzmärkten. War es in der Babyboomer Generation beispielsweise noch verpönt, sich mit 20 oder 30 Jahren um die eigene Rente zu kümmern, achten heute viele junge Menschen versteckt darauf, bereits frühzeitig die ersten eigenen Schritte zu unternehmen.

Ganz gleich, wie die aktuelle Weltlage zu sein scheint: die Argumente pro veganes Leben werden immer lauter und nachhaltiger. Denn mal Hand aufs Herz: niemand will sehen, wie der Regenwald in Brasilien gerodet wird, um Platz für die kommerzielle Sojaproduktion zugunsten Tiernahrung zu schaffen.

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