Messebericht: VeggieWorld 2017 in München

Messebericht: VeggieWorld 2017 in München

Am vergangenen Wochenende fand in München zum zweiten Mal die VeggieWorld statt, auf der 120 Aussteller ihre vegetarischen und veganen Produkte vor über 7.500 Besuchern präsentierten. Die VeggieWorld ist Europas führende Messe für pflanzlichen Lebensstil. 

Da ich die Messe in diesem Jahr nicht selbst besuchen konnte, habe ich die Münchnerin Lena zur Veranstaltung geschickt. Sie selbst lebt seit Anfang des Jahres vegan. In diesem Artikel gibt sie uns einen Überblick über ihre Eindrücke und Entdeckungen der Messe im schönen MVG Museum.


Zero Waste

Bereits auf der Eintrittskarte war vermerkt, man sollte selbst einen Becher mitbringen, um sich ganz umweltbewusst durchprobieren zu können. Cool, oder?!

Passend zum Thema Zero Waste gab es auch einen Vortrag der ehemaligen Radiomoderatorin und Buchautorin Nadine Schubert (Spiegel-Bestseller “Besser leben ohne Plastik“). Sie führte vor, wie einfach sich aus Kastanien Waschmittel machen lässt, was sich gerade jetzt zur Kastanienzeit sehr anbietet. Durch Schütteln des frisch aufgegossenen Einmachglases begann es schon zu schäumen, was man so nicht erwartet hatte. Tatsächlich ist die Pflanze sehr beliebt sowohl in der Küche, Waschküche als auch in der Badewanne. Zwei Zuschauer durften die Seifenlaugen zum Ausprobieren mit nach Hause nehmen und auch ich werde bei meinem nächsten Spaziergang  vermutlich nicht mehr an den kleinen Wunderkugeln vorbeigehen. Wer noch mehr über Zero Waste lernen möchte, auf Nadine Schuberts Blog Besser leben ohne Plastik gibt sie viele Tipps, wie sie als berufstätige Mutter den plastikfreien Lebensstil in ihren Alltag integriert. Ihr zweites Buch „Noch besser leben ohne Plastik“ geht vor allem auf die Vermeidung von Mikroplastik ein.


Foto: Lena Hilger

(Mehr zum Zero Waste  – Trend gibt es übrigens auch in meinem Interview mit Wastelandrebel nachzulesen…)

Mein Leder trägt noch der Hirsch

Mit diesem Spruch wirbt INVE Vegan für seine kunststofffreie Alternative zu Leder: Kork. Wer also auf der Suche nach nachhaltigen Taschen, Mappen und Etuis mit hochwertigem Design ist, der sollte sich die Produkte von INVE Vegan auf jeden Fall ansehen. Obwohl Korkbäume auch im asiatischen Raum (hauptsächlich China, Japan und Korea) wachsen, importiert das österreichische Unternehmen ausschließlich aus dem Mittelmeerraum. Das Material ist sehr leicht, weich und stabil. Preislich ist es ebenfalls mit der Ledervariante vergleichbar. Bereits vor einiger Zeit gab es hier auf dem Blog eine Handtasche von INVE Vegan zu gewinnen. Schon seit Längerem möchte ich mir einen stabilen Einband für meinen Terminplaner zulegen, wollte aber weder in Leder (Tier) noch Kunstleder (Plastik) investieren. Ich denke, ich habe hiermit das Passende gefunden.

Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger

Besonderes

Unerwartet traf ich auf diesen netten Stand, den ich schon von diversen Mittelaltermärkten kenne und bei dem ich auch bereits ein paarmal eingekauft habe. Die unterschiedlichen Wein- und Metsorten sind ein tolles Geschenk für alle Genießer und Fantasy-Liebhaber, denn mit den ausgefallenen Namen ist für jeden etwas Passendes dabei. Meine Empfehlung ist der Liebestrunk, der in meinem Freundeskreis für Begeisterung sorgte. Im Angebot war auch veganer Honig, kurz Vonig, für all die Veganer, die den typischen Honiggeschmack vermissen. Das Unternehmen Beerenweine Riese aus Minden, liefert europaweit und ist regelmäßig auf regionalen Märkten in Deutschland zu finden.

Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger

Natürliche Schönheiten

Wenn es um Kosmetik geht, ist mir vor allem ein Stand im Gedächtnis geblieben: jolu.

Das Familienunternehmen setzt auch bei der Verpackung auf nachhaltige, umweltfreundliche Materialien wie Glas, Holz, Zuckerrohr oder Mais, wovon man sich in ihrer Schaumanufaktur in Dargun, Norddeutschland, persönlich überzeugen kann. Die Seifen sind mit pflegenden Pflanzenölen wie Sheabutter versehen, die Fair Trade aus Uganda bezogen wird. Familie Beckert bietet auch Workshops in Seifensiederei an. Wer also noch ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk braucht: wie wäre es einmal mit einer etwas anderen gemeinsamen Unternehmung?

Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger

Köstlichkeiten

Zu guter Letzt das wohl wichtigste Thema: Essen. Von roher Schokolade, über Aufstriche, Eis und Säfte, bis hin zu Fertigprodukten war alles dabei. Natürlich sind Geschmäcker verschieden, trotzdem sind ein paar Produkte besonders herausgestochen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Meine omnivore Begleitung war bei der Verkostung eine hilfreiche Stütze.

Die Bedürfnisse südlich des Weißwurstäquators Lebender sind nun endlich erfüllt. Auf Nachfrage wurde mir bestätigt, dass Wheaty Weisse sich sogar zuzeln lassen (Für alle Nicht-Bayern: heraussaugen lassen). Da springt das Herz des Bayern in die Höhe. Als ich gegen Ende der Messe noch ein paar davon mitnehmen wollte, waren sie leider schon ausverkauft (das sagt doch alles). Wie das Wort schon verrät, gibt es hier auf Weizeneiweis basierende Fleischersatzprodukte. Viele kennen es unter dem Begriff Seitan. Außerdem verzichtet das Unternehmen auf Palmöl, was ein weiterer Pluspunkt ist. Neu im Sortiment sind auch verschiedene Aufschnitte, diverse Saucen, sowie mittlerweile auch Käseersatz, der zum Beispiel im veganen Alm-Knacker integriert ist.

Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger

Bis vor einem dreiviertel Jahr produzierte die Marke Quorn lediglich vegetarische Produkte, doch nun haben sie auch zwei vegane Alternativen eingeführt – Filets und Chicken Nuggets. Vor allem die Chicken Nuggets mit ihrer knusprigen Panade sind der Fleischvariante zum Verwechseln ähnlich.

Foto: Lena Hilger

Heute schon genascht? Nicht? Na, dann schnell nachholen. Die Proteinschokolade von Pumpin Panda ist nämlich superlecker. Meine Favoriten sind „Kirsche + Kakao Nibs“ und „Lebkuchen + Zimt“. Die Schokolade ist ausschließlich mit Kokosblütenzucker und Reissirup gesüßt und kommt somit ohne industriellen Zucker aus. Das junge Startup Team setzt bei den Rohstoffen auf Fair Trade und Bio. Durch den hohen Proteingehalt, soll es auch die sportlich motivierten Naschkatzen ansprechen. Mich hat vor allem die kreative Verpackung angelockt. Zum Glück, denn sie hält, was sie verspricht.

Foto: Lena Hilger
Foto: Lena Hilger

Nach dem Essen fehlt natürlich noch die Limonade. Bei BAOLA wird man fündig. Hier gibt es alles rund um den Baobab Baum. Seifen, Konfekt, Aufstriche und Limonade. Der afrikanische Baum ist für die Menschen dort einer der wichtigsten Nährstofflieferanten und kann durch seine starke Verwurzelung und Wasserspeicherfähigkeit ziemlich alt werden. Die Früchte sind sehr fetthaltig, sehen einer Kokosnuss ähnlich, doch schmecken leicht birnig-zitronig-vanillig.

Außerdem bietet BAOLA auch Miswak-Zahnbürsten an. Miswak enthält von Natur aus zahnschützende und putzende Stoffe. Man kaut auf dem Zweig, bis das Ende ausgefranst ist und dieses wird dann als Bürste benutzt. Auch wenn ich dazu noch keine Erfahrungswerte liefern kann, finde ich es toll, eine natürliche, plastikfreie Alternative zu haben. Ausprobieren? Warum nicht?

Foto: Lena Hilger

Zusammenfassend stelle ich fest, dass immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und fairen Handel gelegt wird. Hierbei steht nicht nur das vegane Produkt im Mittelpunkt, auch die Verpackung ist entscheidend. Der Vorteil an Zero Waste: Es ist optisch sehr ansprechend und man tut damit auch noch etwas Gutes für die Umwelt.

Auf jeden Fall habe ich die Messe sehr satt verlassen und hoffe, dass ich mit diesem Bericht einen kleinen Einblick zur VeggieWorld geben konnte. Für mich war es den Besuch auf jeden Fall Wert.

Weitere Impressionen der VeggieWorld (Fotos: Lena Hilger)


Am 15./16. September 2018 findet die Messe wieder in München statt. Bis dahin macht die Messe aber noch an mehreren Standorten Station. Zu den Terminen…

Weitere tolle Fotos findet ihr  hier: VeggieWorld bei Facebook

Vegtastische Grüße!

Sabrina

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## Ich danke Wellfairs für die Einladung zur Messe.

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