Vor einer Woche habe ich mir eine kleine Auszeit im Bio-Berghotel Ifenblick gegönnt (zum Artikel…). Dort hatte ich endlich mal wieder Zeit etwas zu lesen.
Leider habe ich mich für das Buch Die Seele is(s)t vegan: Bewusste Lebensweise für jeden Tag von Ingrid Kraaz von Rohr (Allegria / Ullstein Buchverlage) entschieden.
Leider habe ich mich für das Buch Die Seele is(s)t vegan: Bewusste Lebensweise für jeden Tag von Ingrid Kraaz von Rohr (Allegria / Ullstein Buchverlage) entschieden.
Es handelt sich um das erste Buch über Veganismus, welches ich gelesen habe und definitiv nicht weiterempfehlen würde. Schade eigentlich, denn lobenswert ist, dass das Buch komplett vegan produziert wurde. Das heißt, die bei der Produktion des Buches verwendeten Materialien sind frei von tierischen Rohstoffen/Inhaltsstoffen.
Leider ist das Buch sehr nüchtern und sachlich geschrieben. Ein bisschen liest es sich daher wie ein Eintrag bei Wikipedia oder eine Dokumentation. Als Bettlektüre ist dieses Buch ungeeignet.
Meiner Meinung nach wird die Lektüre dieses Werks niemanden zum Veganismus bringen oder von der veganen Lebensweise überzeugen.
An manchen Stellen im Buch spricht die Autoren von “die Veganer” wie Fremdwort oder den Anhängern einer Sekte. Dabei lebt sie doch selbst vegan.
Überhaupt sind Fakten über den Veganismus im Buch völlig bunt zusammen gewürfelt, es gibt keinen roten Faden.
Seitenweise alberne und dabei eher unvollständige Lebensmittellisten habe ich teilweise überblättert. Ich bekomme den Eindruck, als wäre das Buch sehr schnell geschrieben worden und ohne viel Herzblut. Bei Nährwertangaben fehlen beispielsweise empfohlene Tagesdosen. Und das obwohl sich die Nährstoffe sogar gleich in zwei Kapiteln finden und damit doppeln.
Ich frage mich auch, ob es für das Buch kein Korrektorat gab. Klammern auf im Text, aber nicht mehr zu. Einmal schreibt sie Veganer dann wieder Veganer/in. Ich habe den Eindruck das Buch war ein Vorschlag des Verlags ala “Mach doch mal was zum Thema Veganismus…”. Besonders lächerlich finde ich das Kapitel “Vegan in der Schwangerschaft”, welches genau 1,5 Seiten lang ist (!!) und null Informationsgehalt besitzt.
An einer Stelle im Buch musste ich mich sogar regelrecht aufregen. Frau Kraaz von Rohr zitiert hier (Seite 72) Herrn Uwe Keuerleber, den ich zufälligerweise persönlich kenne. Er war fast 5 Jahre lang mein Kollege. Der Knaller, sie zitiert ihn und seine Aussagen als Beispiel für vegane Sportler – dabei ist er gar kein Veganer! Viel mehr ist er Mitarbeiter einer Onlineredaktion, der für die Redaktion einen Selbsttest zum Thema vegan gemacht hat. Das weiß ich, weil ich damals noch mit ihm zusammengearbeitet habe. Versteht mich nicht falsch, Uwe hat nichts verbrochen. Aber ihn als Quelle für Aussagen über Spitzensportler, die vegan leben zu nehmen ist absoluter Quatsch. Im ganzen Buch wird weder ein Arzt noch sonstiger Spezialist zitiert. Die vorhandenen Quellenangaben im Buch sind schlecht angegeben beziehungsweise nur teilweise vorhanden.
Einen Punkt lerne ich dann aber doch noch als es ums Thema Impfungen geht. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, dass Impfungen zu einem großen Anteil aus Tiereiweiß bestehen. Leider nennt die Autorin auch hier wieder keine guten Quellen, nichts Fundiertes. Lediglich ihre eigene Meinung gegen das Impfen wird an verschiedenen Stellen angebracht.
Es gibt auch ein paar Rezepte im Buch, aber diese sind zu kurz und unlogisch erklärt. Damit also absolut untauglich für “Anfänger”.
Aussagen wie “Während des Sports Essen Sie am besten Trockenobst.” stehen ohne Zusammenhang im Raum und werden auch nicht weiter erklärt.
Ich finde das Buch gibt ein komplett falsches Bild von einem veganen Leben. Gut finde ich nur den Fragenteil, in dem die Autorin typische Fragen beantwortet, die Veganer oft gestellt bekommen. Trotzdem geht es mir in diesem Kapitel etwas zu viel um einen “göttlichen” Aspekt hinter dem Veganismus.
Fazit: Dieses Buch ist absolute Zeitverschwendung für 14 Euro…
Eine Liste von Bücher, die ich empfehle gibt es hier…
Nach Barcelona, wo es nach dem Wochenende im Allgäu für eine Woche hin ging habe ich dann zum Glück ein anderes Buch mitgenommen: Von meiner Lieblingsautorin Cecelia Ahern Das Jahr, in dem ich dich traf: Roman
Vegtastische Grüße!
Sabrina