Ich habe Torschlusspanik. Kein Witz. Nun sind es noch 5,5 Monate bis mein Sohn in die 1. Klasse kommt. Der Spaß ist vorbei. Der Ernst des Lebens beginnt. Zumindest für mich.
Mein Sohn freut sich natürlich auf den Schulstart. Ich schon irgendwie auch, aber ich bin seit über 10 Jahren selbständig und kann mehr oder weniger komplett frei über meine Zeit entscheiden. Das wird sich nun ändern. Für mich also am Ende eine größere Veränderung wie für meinen Sohn.
Schule: Der Ernst des Lebens beginnt
Zeitlich sind wir bis September jetzt noch super flexibel – dann geht es für meinen Sohn in die Schule und damit müssen wir uns natürlich künftig für Ausflüge auf die Ferien und Wochenenden beschränken (leider). Dies bedeutet im Umkehrschluss: überfüllte Ausflugsziele, teure Reisezeiten und keine spontanen Trips mehr. Und dies für mindestens die nächsten 10 Jahre. Es sei denn natürlich, ich werde mal ohne meinen Sohn verreisen (aktuell unvorstellbar!).
Ich für meinen Teil kann nur allen Eltern mit Kindern im Kindergartenalter raten dies absolut auszukosten. So frei seid ihr nie wieder! – zumindest nicht gemeinsam! Und wenn Ihr es mit Eurem Job einigermaßen vereinbaren könnt und Hummeln im Hintern habt wie ich dann reist reist reist!
So sitze ich nun also dieser Tage hier und plane die kommenden 5,5 Monate und habe dabei die totale Torschlusspanik, dass die Zeit einfach viel zu schnell vergeht. Ist ja meistens eh so, dass die Uhren gefühlt schneller ticken, wenn man etwas Schönes erlebt.
Was ist Torschlusspanik?
“In der Regel wird von Torschlusspanik gesprochen, wenn jemand Angst hat, dass es aus altersbedingten Gründen bald zu spät sein könnte, um ein wichtiges Lebensziel – wie z.B. Ehepartner finden, Kinder bekommen, Haus bauen oder Karriere machen – zu erreichen. Diese Angst führt dazu, dass jemand unüberlegte, voreilige oder schlechte Entscheidungen trifft, um sich doch Lebensziele zu erfüllen. (Dies äußert sich dann an der Feststellung, dass jemand glaubt, den Falschen oder die Falsche geheiratet zu haben.)” Quelle bedeutungonline.de
Na gut, schaut man sich die wahre Bedeutung des Wortes an, dann trifft es wohl doch nicht auf mich zu. Ehepartner finden? Check (wenn auch nicht verheiratet). Kinder bekommen? Check (wenn auch nur eins). Haus bauen? Check (wenn auch nur ein Anbau am Haus meiner Mutter). Karriere machen? Check (wenn auch nicht im klassischen Sinn).
Unüberlegte, voreilige oder schlechte Entscheidungen werde ich im Punkto Reisen vermutlich keine treffen. Bisher haben wir so viele tolle Reisen und Ausflüge erlebt, da bin ich mehr als zuversichtlich, dass es so auch weitergehen wird.
Reisen sind nun schon ein paar fest gebucht und ich habe mir vorgenommen meinen Sohn mindestens einmal in der Woche nicht in den Kindergarten zu stecken damit wir etwas unternehmen können. Ob ich in der Zeit Geld verdiene ist mir ehrlich gesagt zweitrangig. Diese zeit wird nie wieder kommen und das möchten wir genießen. An allen anderen Tagen bin ich natürlich ziemlich froh über die Betreuung im Kindergarten, so dass ich in Ruhe meiner Arbeit nachgehen kann.
Maßnahmen gegen Schul-Torschlusspanik?
Raus und machen! “Mikro-Abenteuer” nennt man solche Ausflüge ja heutzutage auch mal ganz gerne. Klingt cooler als Ausflug.
In dieser Woche haben wir sogar bereits 2 Mikro-Abenteuer-Tage eingelegt. So waren wir in Augsburg auf Museumstour und auf der Schwäbischen Alb spontan im Eselsburger Tal unterwegs. Beide Ausflüge kann ich absolut zum Nachmachen empfehlen!