Ulm ist FairTrade-Stadt. Dies bedeutet, dass Ulm sich verpflichtet hat, fairen Handel zu fördern. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen über Hintergründe, Bezugsquellen und Fairtrade-Aktivitäten in der Stadt informiert werden.
Ulm ist dank einer Initiative von engagierten Bürgerinnen und Bürgern seit 2014 Fairtrade Stadt. Um “Fairtrade Town” zu werden, musste auch Ulm fünf Kriterien erfüllen. Beispielsweise musste nachgewiesen werden, dass mindestens 22 Einzelhandelsgeschäfte und elf Gastronomiebetriebe in der Stadt Fairtrade-Produkte im Sortiment haben. Seit 2017 ist übrigens auch Neu-Ulm FairTrade-Stadt.
Die Gruppenmitglieder der Initiative wurde zunächst vom Ulmer Agenda-Büro bei den Arbeiten unterstützt bevor sie sich 2014 der lokalen agenda anschlossen. Der dadurch entstandene ‘Arbeitskreis ulm regional und fair’ vereint thematisch genau diese beiden Aspekte. Zusammenhänge werden transparent gemacht. Zum Beispiel mit einer fairen Shopping-Tour durch Ulm wird gezeigt, was beim Kauf von Lebensmitteln und anderen Produkten zu beachten ist.
Termine der Shopping-Tour und weiterführende Informationen zum Thema und aktuelle Aktionen finden sich auf der Website www.ulm-handelt-fair.de
Für Schulklassen oder Schulprojekte ist die Tour komplett kostenlos. Für andere Veranstalter fallen pauschal 30 € für die Koordination und Begleitung der Tour durch einen Mitarbeiter des Agenda-Büros der Stadt Ulm an.
Stationen der Tour
Die Tour beginnt mit allgemeinen Infos zum Prinzip “Global denken, lokal handeln”. Welche Aspekte hat nachhaltiger Konsum, welche Auswirkungen hat unser Einkaufsverhalten auf Mensch und Umwelt, worauf müssen wir achten, wenn es fair und ökologisch sein soll? Antworten auf diese Fragen gibt es zunächst im Agenda-Büro der Stadt Ulm (Frauenstraße 19, www.agenda21.ulm.de).
Weiter geht es dann zum Ulmer Weltladen. Dieser führt eine Vielzahl fair gehandelter Produkte aus aller Welt. Zusammenhänge zwischen dem Konsumalltag in Deutschland und dem Lebensumfeld von Menschen in Ländern des Südens werden hier verdeutlicht. Als Fachgeschäft des Fairen Handels bietet der Ulmer Weltladen 100% fair gehandelte Produkte an (Pfauengasse 28, www.ulmer-weltladen.de).
Beim nächsten Stop wird die Geschichte von Oxfam erklärt. Die Idee der Oxfam Shops ist einfach und effektiv: Ehrenamtliche Teams verkaufen in den Secondhand-Läden Dinge, die für die Spender/innen überflüssig geworden sind, aber noch verwendet werden können. Ausrangiertes findet einen neuen Nutzen und wertvolle Ressourcen werden geschont. Die Gewinne kommen der entwicklungspolitischen Arbeit von Oxfam Deutschland e.V. zu Gute. Das System der Annahmekriterien und Preisfindung für gespendete Sachen wird ebenfalls aufgezeigt. (Oxfam Fashionshop Ulm, Pfauengasse 7, www.oxfam.de)
Gutes von Hier bietet handwerklich produzierte, qualitativ hochwertige Lebensmittel aus der Region bzw. aus 100 verschiedenen Manufakturen an. Gezeigt wird, woher die Produkte kommen und was sie so besonders macht. Es wird dargestellt, was eigentlich das Nachhaltige daran ist, Produkten aus der Region, direkt vom Erzeuger zu beziehen (Herrenkellergasse 9, 89073 Ulm, www.gutesvonhier.de).
Natürlich darf bei einer solchen Shopping-Tour der Fair Fashion Store Fischerins Kleid nicht fehlen. Hier gibt es ethisch und ökologisch korrekt hergestellte, faire Mode für Frauen und Männer sowie selbstentworfene Kollektionen aus außergewöhnlichen Stoffen. Auch eine Maß- und Änderungsschneiderei findet sich hier. Es wird aufgeklärt woher Stoffe kommen und wer die Kleidung herstellt. Ein Blick hinter die Kulissen von Schneiderin Annemarie Brückner (Fischergasse 6, www.fischerins-kleid.de).
Sowohl in der DonauWelle selbst als auch in der Herstellung der dort angebotenen Waren sind Menschen mit Handicap beschäftigt. Zu den Lieferanten gehören beispielsweise das Regionale Ausbildungszentrum Ulm, das Gemeinde-psychiatrische Zentrum Ulm, diverse Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland und soziale Projekte auf der ganzen Welt.
In der Fischmanufaktur Lefrank gibt es Frischfisch aus nachhaltigem Fang und zahlreiche Räucherfischspezialitäten aus eigener Herstellung. Dabei achtet der Betrieb auf fair gehandelte, saisonale und regionale Produkte in höchster Qualität. Fische werden komplett verwertet. Was einen nachhaltigen Fischkauf ausmacht zeigt dieser Stop der Tour auf (Dreikönigsgasse 7, www.lefrank.de).
Ganz neu in der Tour ist ein Stop beim Bioladen Kornmühle. Teilweise kann man hier waren bereits unverpackt einkaufen und allgemein achtet der Bioladen auf unzählige Aspekte für einen fairen und nachhaltigen Handel (Herrenkellergasse 8, www.kornmuehle-ulm.de).
Dieser Artikel erschien ebenfalls im POCKET Magazin für Ulm und Umgebung im Rahmen meiner monatlichen Kolumne (Ausgabe Juli).
Vegtastische Grüße!
Sabrina