Achtsamkeit: Warum eine Bucket Liste keine To Do Liste sein sollte aber jede To Do Liste eine kleine Bucket Liste enthalten sollte…

Achtsamkeit: Warum eine Bucket Liste keine To Do Liste sein sollte aber jede To Do Liste eine kleine Bucket Liste enthalten sollte…

Das absolute Hauptmotto der Achtsamkeit lautet ja bekanntlich: Das HIER UND JETZT ist das was zählt.

Das HIER und JETZT

Der jetzige Moment ist alles was du hast.

Der jetzige Moment ist dein Leben. Das Leben ist immer JETZT.

Der jetzige Moment ist das EINZIGE was du ändern kannst.

Der jetzige Moment ist ALLES was du hast.

Da ist was Wahres dran, oder?! Warum verweilen wir dann mit unseren To Do Listen und Bucket Listen ständig in der Zukunft?
Was muss noch gemacht werden? Was muss ich noch erledigen? Was muss ich heute noch unbedingt schaffen? Wo fange ich nur an?
Was will ich in meinem Leben noch erreichen? Was will ich in meinem Leben noch sehen? Welche Orte will ich noch bereisen vor dem Ende meiner Zeit?

Ganz schön esoterisch heute unterwegs. Jup, aber hey, gib es zu: Du hast auch solche Listen. Entweder aufgeschrieben oder im Kopf.
Jeder von uns führt unzählige To Do Listen. Um nichts zu vergessen, um an alles zu denken, um alles gebacken zu bekommen, um mit seiner Zeit richtig zu haushalten.
Ich sage: Pfeif auf alle To Do Listen dieser Welt.

Die wichtige Frage, die dich in genau diesem Moment und jedem anderen beschäftigen sollte ist: “Was ist JETZT bei DIR dran?”


Na gut, kommen wir wieder in der Realität an (zumindest in der Realität der meisten Menschen). Und die sieht nun mal so aus, dass die meisten Menschen gerne Listen machen.
Alleine schon um das schöne Gefühl zu haben darauf etwas abhaken zu können. Von Psychologen ist ja auch schon mehrfach bestätigt worden, dass Viele sich durch das Schreiben von Listen entspannen können. Listen abhaken macht glücklich.

ABER es gibt einen Unterschied zwischen einer Bucket List und einer To Do Liste.

Was ist eine Bucket List?

Bucket List heißt auf deutsch so etwas wie „Löffelliste“. Es handelt sich dabei um eine Liste, die uns dabei helfen soll, Lebensziele zu verwirklichen. Wir schreiben hier also Dinge auf, die wir unbedingt noch vor unserem Tod erleben oder sehen wollen. Also alles, was wir tun wollen, bevor wir den Löffel abgeben oder umgangssprachlich den „Eimer umwerfen“ also englisch „Kick the bucket“. Aha!

Aber Fun Fact: Niemand weiß, wann das sein wird. Es kann in 10 Jahren sein, oder in 40 oder in 2 Tagen. You never know.

Was ist eine To Do Liste?

Eine To do Liste ist im Grunde genommen eine Liste von Tätigkeiten, die man erledigen muss. Das heißt, dass meine To do Liste alles Mögliche beinhalten kann. Dinge, die ich an dem Tag noch erledigen muss, wie einkaufen, Hasenstall misten, Reisetasche packen, Fotos auf Festplatte sichern, etc.
Für mich persönlich klingt eine To Do Liste immer nach nicht viel Spaß sondern eher nach Dingen, die ich machen MUSS oder zumindest sollte damit der Alltag läuft. Eine To Do Liste enthält eigentlich keine Aufgaben wie Sauna, Meditation oder auch Lieblingsfilm schauen oder Lieblingsessen kochen und genießen. Aber warum eigentlich nicht?

Bucket Liste vs. To Do Liste

Viele warten mit der Erfüllung bzw. dem Abhaken ihrer Liste viel zu lange. Bis zu den Sommerferien, bis zur Rente, … Klar, große Punkte auf der Liste lassen sich nicht einfach so von jetzt auf gleich erfüllen. Oft muss erstmal das nötige Kleingeld angespart werden oder Urlaub vom Chef genehmigt werden und so weiter und so fort.

Eine Bucket Liste kann im dümmsten Fall totalen Druck ausüben. Ähnlich einer To Do Liste fühlt es sich dann an, als MÜSSTEN die Punkte auf der Liste unbedingt abgearbeitet werden. Und wenn sie dann je wirklich abgehakt sind, was passiert dann? Sind wir dann wirklich um so viel glücklicher? I don´t think so.

Die großen Träume auf einer Bucket Liste bleiben bei viel zu vielen Menschen leider auch wirklich immer genau das: Träume. Einmal wilde Tiere in Afrika sehen, einmal mit einem Katamaran vor den Seychellen unterwegs sein, … Mir fällt es fast ein bisschen schwer Beispiele zu nennen, denn ich persönlich habe keine solche Ziele. Und da muss man mich jetzt absolut nicht für bemitleiden. Ich bin da ganz ehrlich: Was bringt es mir denn, wenn ich jeden Cent spare um irgendwann in ein paar Jahren einmal für 2 Wochen nach Australien fliegen zu können? Meiner Meinung nach bringt mir das nichts, wenn ich dafür im HIER und JETZT nicht einfach morgen meine Reisetasche nehmen und mit meinem Sohn für ein paar Tage nach Österreich an den Achensee fahren könnte (was wir übrigens tatsächlich tun werden). Wer weiß denn schon, ob er die Erfüllung seines riesigen Ziels in ein paar Jahren überhaupt erleben wird und ob es dann wirklich so toll wird wie man sich es die vielen Jahre davor ausgemalt hat. Oder wird man dann vielleicht nicht sogar eher enttäuscht, weil man sich anschließend fragt ob es sich gelohnt hat und ob es das jetzt schon war?!

Dein Lebenszeit. Deine Entscheidungen.

Jeden Moment deines Lebens triffst du Entscheidungen. Wer sagt denn eigentlich, dass eine Bucket List nicht auch im Kleinen funktioniert? Auf eine To Do Liste schreiben wir ja schließlich auch meist die Dinge, die innerhalb eines Tages oder einer Woche erledigt werden müssen. Warum also geben wir unserer Bucket Liste eine solch lange Deadline – im wahrsten Sinne des Wortes…

Warum bei mir (seit Corona) jede To Do Liste auch eine kleine Bucket Liste enthält

Ich habe mir im Lockdown angewöhnt im Bezug auf meine Bucket List viel kleinteiliger zu denken. Natürlich gibt es Dinge, die ich sozusagen irgendwann zu Lebzeiten noch machen, sehen oder erleben möchte aber es gibt auch genug Dinge, die glücklich machen ohne, dass dafür um die halbe Welt geflogen werden muss.

Die Bucket List Punkte innerhalb meiner To Do Liste sind jetzt wie kleine Belohnungen, die es gibt als Entschädigung für das Erledigen vom Rest auf der To Do Liste. Spreche ich hier also mal lieber von Highlights statt von Belohnungen. Weil es nämlich nicht bedeutet, dass diese Punkte erst stattfinden (dürfen), wenn der Rest der Liste abgearbeitet ist. Außerdem muss ich zugeben muss, dass ich meine To Do Listen inzwischen absolut nicht mehr voll packe.

Ich bin nun seit genau 10 Jahren Bloggerin und selbständig. Ich habe keinen Chef und quasi keine Regelmäßigkeit in meinem Alltag. Bis auf vielleicht die Tatsache, dass mein Sohn in den Kindergarten gebracht und wieder abgeholt wird (nahezu täglich – aber auch hier sind wir sehr inkonsequent aktuell…). Ich bin ziemlich frei und dafür bin ich dankbar.

Meine also sowieso meist schon ziemlich kurzen To Do Listen, also die Listen von Dingen, die ich machen muss oder sollte wird ergänzt mit ganz persönlichen kleinen Highlights.

Warum sollte man mit den Highlights immer warten, BIS etwas erledigt ist oder erst WENN oder FALLS etwas erledigt ist was in den meisten Fällen wenig mit unserem persönlichen inneren Frieden zu tun hat sondern eben getan werden MUSS.

Meine Mama sagt immer: “Tu das, was dir gut tut.”

Früher hatte ich übrigens jeden Monat eine Bucket List auf der aufgelistet war, was die Highlights des aktuellen Monats sind. Ab und an überlege ich diese schöne Routine am Monatsanfang wieder zu starten aber ganz ehrlich: Schon die Tatsache, dass es Dinge gibt, die ich diesen Monat “erledigen” möchte engt mich manchmal ein. Was passiert, wenn am vorletzten Tag des Monats noch 2 Wunsch-Highlights stehen, die ich nicht erledigen konnte? Huha, wie soll es einem dann erst auf dem Sterbebett gehen, wenn da noch offene Punkte stehen auf der Bucket List des Lebens?

Weißt du, was Sterbende am Ende ihres Lebens am meisten bereuen? Eine Palliativpflegerin, die viele Menschen am Sterbebett bis zum Tod begleitete, hat genau darüber ein Buch geschrieben. Das Fazit ihres Buches war ganz eindeutig: Die Sterbenden bereuen vor allem das, was sie nicht getan haben.

Der einzige Moment, zu dem ich heutzutage eine richtige Bucket Liste zulasse sind die Ferienzeiten meines Sohnes. Am Anfang seiner Ferien setzen wir uns dann zusammen und listen auf, was wir in diesen Ferien gerne unternehmen und erleben würden. Von Freizeitpark-Besuchen bis hin zum Kauf eines Schulranzens kann hier alles stehen worauf wir Lust haben und worauf/worüber wir uns so richtig freuen können. Er hat eine unglaubliche Freude daran die Punkte abzuhaken – und das betrifft nicht nur die”großen” Punkte sondern auch die ganz Kleinen, die etwa Kuchen backen oder Feuerschale anzünden im Garten lauten können. Und wenn wir am Ende der Ferien noch Punkte offen haben? Schwamm drüber! Schau auf die ganzen Haken in der Liste, nicht auf die offenen Punkte!

Beispiel meiner täglichen To Do Bucket List

In der Umsetzung kann bei mir eine To Do Liste mit Bucket List Highlights also konkret so aussehen: (das wäre dann in Realität die Liste von heute, Sonntag, Muttertag)

 

 

Na, kannst du sehen, welche meiner Punkte To Do und welche Punkte Highlights sind?
Ich geb dir einen kleinen Tipp: Highlight des Tages ist nicht nur Punkt 7.

Ganz im Gegenteil. Am Ende des Tages, also jetzt, waren alle Punkte richtig schön und gaben mir absolut keinen Grund auf meine Australien-Reise, die vermutlich nie kommt hin zu fiebern. Zumindest NICHT, ohne das HIER und JETZT trotzdem zu genießen und voll auszukosten. Ich habe ja nie behauptet, dass ihr keine großen Träume haben dürft/sollt.

  • Hasen ausmisten? Igitt. Also schönes Hörbuch auf die Ohren und los geht´s. Danach winkt Kaffee und Kuchen mit Mama. Highlight.
  • Wichtigen Brief an die Versicherung einwerfen am Sonntag? Schon ein bisschen nervig, dass der nächste Briefkasten so weit weg ist. Also wieder Hörbuch drauf, Schrittzähler checken und los geht´s. Wie sagte schon mein Großonkel immer? Jeder Schritt hält jung! Highlight, weil: wenn man ehrlich ist zu sich selber fällt es oft schwer sich aufzuraffen aber im Anschluss an Bewegung geht es einem immer gut.
  • Reisetaschen packen nervt? Nö, schließlich bedeutet das: Wir fahren morgen in den Kurzurlaub. Highlight. Nicht etwa nerviger Büro-Montagmorgen wie tausende andere Menschen (, die ihren Job womöglich noch hassen).
  • Buchungsbestätigung drucken obwohl der Drucker ständig spinnt? Egal. Same same. Wir fahren morgen in den Kurzurlaub. Highlight.
  • Kühlschrank leer kochen, damit während unserer Reise nichts schlecht wird: Liebe ich, weil das immer heißt, dass viel Gemüse eine leckere Asia-Pfanne ergeben. Mit Koriander, Cashews und Rosinen – liebe ich. Leckeres Highlight.
  • Stromrechnung zahlen? Ok, zugegeben kein Highlight. Aber ich stelle gleich direkt beim neuen Stromanbieter eine SEPA-Lastschrift ein, so dass der Punkt sicherlich nicht mehr auf meiner To Do Liste stehen wird.
  • Rasen düngen und gießen? Ok ok bei der aktuellen Wetterlage war es sowieso Quatsch das Wort “gießen” auf die To Do Liste zu schreiben. Dennoch Highlight, denn ich liebe unseren Garten und freue mich aktuell über jedes Grashalm, welches neu wächst. Wir mussten Rasen ganz frisch sähen, weil unser Garten nach dem Hausbau noch lang kein fertiger Garten ist.
  • Blogartikel fertigstellen? Liebe ich. Highlight. Endlich wieder Motivation da. Nutzen. Machen. (Kaum zu glauben, aber der Punkt auf meiner Liste stellt die “Arbeit” in meinem Leben dar.)

Daneben kamen noch allerhand mehr oder weniger ungeplante schöne Dinge dazu: Frühstück und Abendessen mit meinen beiden Männern, weiterbauen an meinem Lego-Blumenstrauß und dazu Hörbuch auf die Ohren, neue Kindermusik-CDs hören mit dem Sohnemann, Zeit im Garten verbringen und ein paar gestern gekaufte Blümchen einpflanzen, dem Regen beim Fallen zuschauen, Tee genießen, Maniküre machen, meinen alten Business Facebook Account reaktiviert und Posts für kommende Woche vorgeplant, Muttertagsgeschenke bekommen und ein bisschen Kochsendung im TV geschaut, Auto ausgeladen und neu beladen für unsere Reise, Eis gegessen, den ersten Podcast meines Lebens angehört.

Und nein, das war keine entspannte To Do Liste, weil heute Sonntag ist. Die Liste könnte bei mir an jedem beliebigen Tag der Woche genau so aussehen.

Asia-Pfanne aus Gemüse-Resten

Meine Tipps zur “Entstressung” deiner To Do Liste

  1. Wenn es dir zu viel wird frag dich: Wie wichtig ist das WIRKLICH gerade?
  2. Halt dir immer vor Augen: Meine Lebenszeit. Meine Entscheidung.
  3. Je mehr Balast wir loslassen, desto höher können wir fliegen.
  4. Leb dein Leben nach deinen Regeln! Es gibt die richtige Entscheidung und es gibt die Entscheidung, die für dich die Richtige ist.
  5. Versuche die Dinge, die du wirklich tun MUSST mit Spaß zu tun anstatt dich hindurch zu quälen.
  6. Erweitere deine To Do Liste um eine Mini Bucket Liste, die dich glücklich macht!
  7. Wenn du die Umsetzung an dem Tag doch nicht schaffst: Schwamm drüber! Morgen ist auch noch ein Tag!

Also, was tust du jetzt genau in diesem Moment als Nächstes? FÜR DICH?

2 thoughts on “Achtsamkeit: Warum eine Bucket Liste keine To Do Liste sein sollte aber jede To Do Liste eine kleine Bucket Liste enthalten sollte…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Back to top
error: Nope... Datenklau gibt es hier nicht...

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen