Endlich wieder auf dem Rad: Unterwegs auf dem Maare-Mosel-Radweg in der Moseleifel

Endlich wieder auf dem Rad: Unterwegs auf dem Maare-Mosel-Radweg in der Moseleifel

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Ich mag Reisen in Deutschland. Ich mag Radfahren. Ich mag Reisen durch die Natur und ich mag es ohne Hektik zu Reisen. Und was nun neu ist: Ich reise mit Kind.
Nach den ersten sieben Monaten Mama-Dasein und nur einer einzigen kurzen Auszeit mit der Familie auf der Schwäbischen Alb (Bericht folgt) für ein Wochenende war es wirklich dringend an der Zeit Urlaub zu machen.

Bevor ich Mama wurde saß ich viel auf dem Rad. Ich vermisse es. Und zwar so sehr, dass ich mich für eine Radreise entschieden habe. Zum Glück ist meine Mutter eine spontane Person und so hat sie sich entschlossen mich und den Junior in die Moseleifel zu begleiten. Unser Plan: Der Maare-Mosel-Radweg.

Natürlich bin ich als Mama nicht mehr so fit in Sachen Radeln wie ich es früher war. Daher war der gewählte Radweg genau das Richtige für mich. Überhaupt ist der Maare-Mosel-Radweg ein, wie ich finde, sehr flexibler Radweg. Mit einer Strecke von 58 km insgesamt und gerade mal maximal 3 % Steigung machbar für alle Konditionen und für alle Vorlieben in Sachen Programm. So kann man entlang des Radwegs immer wieder Schleifen machen (bei denen es dann auch bergiger zugeht) um die Highlights entlang der Strecke zu erkunden. Je nachdem wie fit man ist und wie viel Zeit man für die Nebentouren einplanen möchte gibt es entlang des Wegs immer wieder Abstecher, die sich lohnen. Es gibt sogenannte Maare (= schüssel- oder trichterförmige Mulde vulkanischen Ursprungs), eine Lavabombe, eine Glockengießerei, Klöster, Tabakbauern und vieles mehr. Natürlich konnte ich in den zwei Tagen nicht alle Punkte abarbeiten.

Motiviert ohne Ende – los geht’s!

Radler-Paket

Um rundum versorgt zu sein empfiehlt es sich ein Rad-Paket zu buchen (Reisezeit Mai bis Oktober). Das Paket gibt es bereits ab 99 Euro pro Person über Moseleifel Touristik. Hierbei gibt es verschiedene Varianten. Das Pauschalangebot inklusive 2 Radel-Tagen (wie ich es hatte), ist perfekt geeignet um den Maare-Mosel-Radweg ohne Stress zu meistern und trotzdem noch ein bisschen Zeit für die schöne Gegend Drumherum zu haben.

Im Paket enthalten sind 2 Übernachtungen mit Frühstück in einem 3* Hotel in der historischen Altstadt von Wittlich. Das Paket beinhaltet außerdem Lunchpakete für 2 Tage, welche man sich direkt morgens im Hotel am Buffet selbst zusammenstellen darf. Kartenmaterial für die Strecke und das Umland sind ebenfalls im Preis enthalten und erwarten den Radler im Hotel.

Unser Hotel in Wittlich, das “Hotel Well” – direkt am Marktplatz.
Im Hotel: Lunchpakete dürfen am Frühstücksbuffet gepackt werden.
Liegt alles im Hotel bereit: Karten- und Informationsmaterial für die Moseleifel und den Maare-Mosel-Radweg.

Um die Etappen entspannt an zwei Tagen meistern zu können gibt es den Bustransfer für Radler und Rad im RegioRadler Pendlerbus. Die Platzreservierung für diesen Bus ist im Paket ebenfalls bereits enthalten – allerdings sollte über die Tourist-Info die Uhrzeit vorher festgelegt werden, da der Bus teilweise bis auf den letzten Fahrrad-Platz belegt ist. Für die Busfahrt ohne Rad benötigt man keine Reservierung und bezahlt das Ticket direkt beim Busfahrer. Der Bus fährt im 2-Stunden-Takt zwischen Wittlich und Daun bzw. Wittlich und Bernkastel-Kues.

Im Pauschalpaket kann man übrigens frei wählen, ob Tag 1 und 2 oder Tag 2 und 3 Radeltage sein sollen. Dadurch hatten wir am Montag eine entspannte Anreise. Geradelt wurde somit Dienstag und Mittwoch.

Zubuchbare Leistungen (gegen Aufpreis): Abendessen in der Innenstadt von Wittlich, Leihfahrrad (hatte ich für 2 Tage), Zusatznächte im gebuchten Hotel.

Radeln mit Leihfahrrad

Um nicht mein eigenes Rad über 400 km quer durch Deutschland schaffen zu müssen habe ich mich für ein Leihfahrrad entschieden. Die Reservierung und Abholung des Rads lief problemlos und so saß ich am ersten Tag schnell im Sattel. Es hätte optional übrigens auch E-Bikes gegeben.

Die Garage der Leihfahrräder in Daun am Bahnhof. Hier durfte ich mir ein passendes Rad aussuchen. Es hätte sogar einen Baby- bzw. Kinder-Anhänger gegeben.
Mein Leihfahrrad – ausgestattet mit praktischer Gepäcktasche.

1.Radtag / 1. Etappe mit 38 km

Am ersten Tag bringt den RegioRadler den Reisenden nach Daun. Die Fahrt dauert ca. 40 Minuten. Die Station der Leihräder befindet sich direkt am Bahnhof. Schon ein paar Minuten später befindet man sich also auf dem Radweg.

Fahrrad-Abholstation in Daun.

 

Daun nach Wittlich

Besonders zu erwähnen ist meiner Meinung nach die abwechslungsreiche Naturlandschaft entlang des Maare-Mosel-Radwegs. Er verbindet die Highlights der Ferienregion Moseleifel: die vulkanische Natur der Eifel einerseits und mediterranes Flair andererseits. Startet man in Daun geht es zunächst vom Bahnhof ein kurzes Stück entlang einer alten Bahntrasse. Bereits nach ein paar Kilometern geht es durch beleuchtete Tunnel von denen der längste über 500 m misst (Ganz schön gruselig so alleine…).

Ich habe eine Schleife gefahren nach Schalkenmehren, dem Drei-Maare-Dorf. Im Schalkenmehrener Maar darf man sogar baden. Eine zweite Schleife führte mich dann zum Holzmaar. Zu Fuß ging es mit dem Kinderwagen durch den Määrchen-Naturlehrpfad (nein, kein Tippfehler) und dann einmal Drumherum.

Die kleine Kreisstadt (ca. 20.000 Einwohner) Wittlich, genannt “Säubrennerstadt” bietet alles, was man braucht. Kleine und größere Geschäfte (auch Fahrrad-/Sportbekleidung und mehrere Fahrradreparatur- und Zubehörläden,…), viele Cafés, Eisdielen und Restaurants sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Mittendurch fließt das Flüsschen Lieser, an dessen Ufer es sich im Sommer gut aushalten lässt. Auf diesen trifft man auch am Ende des Radweges wieder.

Impressionen von Tag 1

 

 

2. Radtag / 2. Etappe mit 20 km

Am zweiten Tag geht es ins romantische Moseltal und entlang der Mosel. Bis dato war ich noch nie an der Mosel, bin aber durch meine Heimat an der Donau schon etwas verwöhnt in Sachen Fluss. Trotzdem wurde ich überrascht, denn die Mosel zeigte sich mir von ihrer schönsten Seite. Ich hatte aber auch absolutes Traumwetter während der kompletten Reisezeit.

Wittlich nach Bernkastel

An Tag 2 zeigt sich die Strecke nochmal von ganz anderen Seiten. Vorbei an Weinbergen mit toller Aussicht ins Tal, eine imposante Schlucht und am Ende zwei wunderschöne Orte: Lieser und Bernkastel-Kues.

Impressionen Tag 2

Spontane Zusatznacht in Bernkastel

Weil uns der Zielort Bernkastel so wahnsinnig gut gefallen hat, haben wir am letzten Tag spontan entschlossen noch eine weitere Nacht zu bleiben. So konnten wir abends noch die wunderbare Stimmung an der Mosel bei Sonnenuntergang genießen. Bernkastel ist für mich eine Mischung aus Straßburg und Zürich und damit ein ganz wunderbares Urlaubsziel zu dem ich gerne noch einmal wiederkomme.

Da ich einen Platz für mein Rad im RegioRadler-Pendlerbus bereits reserviert hatte, konnte ich das Rad am Bahnhof in Bernkastel-Kues ganz entspannt abstellen und musste mich um nichts mehr kümmern. Den Schlüssel fürs Radschloss wirft man dort nämlich einfach in einen Briefkasten. Da meine Mutter und mein Sohnemann mich im Auto verfolgt hatten und wir Bernkastel als letzten Treffpunkt bestimmt hatten, konnten wir zusammen mit unserem Gepäck direkt in ein Hotel einchecken und den Abend in einem Restaurant (wo es doch tatsächlich endlich etwas Veganes gab) ausklingen lassen.

Impressionen aus Bernkastel

Der Zielort Bernkastel bei Sonnenuntergang

 

Reisen mit Baby auf dem Maare-Mosel-Radweg?

Wie oben bereits erwähnt hat meine Mutter mich und meinen Junior auf der Reise begleitet. So war es möglich, dass ich Radeln konnte während meine Mutter die Zeit mit meinem Sohn verbracht hat. Immer wieder haben wir uns entlang der Strecke an hübschen Plätzen getroffen, um gemeinsam eine Pause einzulegen und so irgendwie dann den Urlaub doch auch gemeinsam zu verbringen. Das war richtig schön und ich kann es jeder Mama wirklich empfehlen um den Kopf ein bisschen abschalten zu können.

Der Radweg wäre von seiner Beschaffenheit allerdings auch für einen Fahrradanhänger geeignet gewesen, da die Strecke nie wirklich bergauf geht (zumindest auf dem Hauptweg) und komplett asphaltiert ist – ich wollte es nur ehrlich gesagt meinem Kleinen nicht antun stundenlang nur im Wagen sitzen zu müssen während Mama Spaß hat. Da war die Lösung mit Oma doch wirklich perfekt für alle Beteiligten. Und Oma? Die ist jetzt noch verliebter in ihren süßen Enkel.

Unterwegs war der Sohnemann übrigens auch sehr kommunikativ. So haben wir in jedem Restaurant etc. ständig Leute kennengelernt und sind auch mit den sehr netten “Einheimischen” immer wieder ins Gespräch gekommen.

  

An einem Rastplatz war mein Junior das Highlight für eine Reisegruppe älterer Damen und Herren. Der Junior sitzt hier übrigens grade im Kofferraum und studiert meine Radkarte.
Der Sohnemann und Oma haben mich im Auto quasi verfolgt.

 

FAZIT: Egal ob alt oder jung, gut trainiert oder eher Radl-Einsteiger – der Maare-Mosel-Radweg bietet für jeden etwas und war so auch für mich genau der richtige Wiedereinstieg in Sachen Aktivurlaub.

Definitiv sollte man Abstecher fernab des Radwegs einplanen. Diese machen den Weg erst so richtig spannend und dehnen das Programm aus.

Beim nächsten Mal würde ich jedoch mein eigenes Fahrrad mitnehmen. Mit Leihrändern muss mal halt doch immer erst warm werden. Jeder Radler, der gern und oft im Sattel sitzt und zuhause ein teures Prachtstück stehen hat wird dieses natürlich vermissen.

Ich hätte noch ewig so weiter Radeln können. Es war ein rundum gelungener Urlaub. Ich habe außerdem festgestellt, dass ich Weingebiete total schön finde. Das war mir bisher gar nicht so bewusst. Kann also gut sein, dass es mich demnächst mal auf eine Weinwanderung verschlägt. (Tipps gerne in die Kommentare.)

Vielen Dank an Moseleifel Touristik e.V. für die Einladung zu dieser schönen Radreise. Die Meinung im Artikel ist natürlich trotzdem meine eigene.

Zu guter Letzt muss ich auch meiner Mama ein riesiges DANKE :-* aussprechen. Ohne ihre Begleitung wäre meine Reise nicht möglich gewesen. Nur durch Oma war es möglich, dass ich das Radeln genießen konnte und so den Kopf auch mal wieder ein bisschen frei bekommen konnte nach 7 Monaten Babyalltag.

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Vegtastische Grüße!

Sabrina

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