Ein schöner, sattgrüner Rasen ist für jedermann eine Augenweide und für jeden mit ein paar Handgriffen leicht zu erreichen.
Wenn der Rasen an grüner Farbe eingebüßt hat, kann das unterschiedliche Ursachen haben. So hemmen beispielsweise Vermoosung und Verfilzung die Wasser- und Nährstoffzufuhr, sodass der Rasen schlechter wächst und an Widerstandsfähigkeit einbüßt. Jedoch können auch Nährstoffmangel durch Abtransport von Schnittgut (ausbleibendes Mulchen des Rasens) und fehlende oder falsche Düngung mögliche Ursachen sein.
Deswegen: Ein kräftiger Rasen ist ein Produkt durchdachter Pflege
Die Pflege des Rasens beginnt schon Ende März beziehungsweise Anfang Mai, wo man die Basis für das Jahr legt. Wichtige Arbeitsschritte für einen grünen Rasen sind das Mähen, Vertikutieren und Aerifizieren (Belüften) sowie die Besandung, Düngung und Bewässerung. Konträr zum Mähen kann man den Rasen auch Mulchen.
Rasenmähen ist ganzjährig möglich, wobei man den Rasen maximal um einen Drittel kürzen sollte. Ein wöchentlicher Schnitt in der Vegetationsphase von 6 – 7 cm auf 3 – 4 cm wird empfohlen, da häufiges Mähen die Dichte der Grasnarbe und die Belastbarkeit fördert. Wichtig beim Mähen sind scharfe Messer und die richtige Schnitthöhe, weshalb sie vorab immer kontrolliert werden sollten. Ebenso wichtig ist ein längerer Schnitt bei Hitzeperioden, um Verbrennungen zu vermeiden.
Vertikutieren
Vertikutiert wird trockener, gemähter Rasen ab Mai bis August. Hier wird durch senkrechte Messer Filz und Moos aus der Grasnarbe geschnitten und dadurch eine bessere Luftzufuhr für den Boden geschaffen, Wasserabzug gefördert und Pilzinfektionen verhindert. Frühes Vertikutieren im Mai wird empfohlen, weil sich der Rasen in dieser Zeit schneller erholt; generell regt diese Maßnahme den Neuaustrieb an.
Durch eine Nadelwalze, spezielle Spikes für die Schuhe oder weitere Spezialgeräte werden beim Aerifizieren anders als beim Vertikutieren Bodenverdichtungen aufgelöst. Es werden Hohlräume im Boden geschaffen, welche eine Verbesserung der Durchlüftung und des Wasserabzug gewährleisten. Nährstoffe und Wasser gelangen mit diesem Schritt einfacher an die Wurzeln. Das Aerifizieren und Vertikutieren werden vor dem Düngen oder Nachsäen angeraten.
Sand einbringen
Nach dem Vertikutieren oder Aerifizieren bringt man Sand in den Boden. Hierbei werden 3 – 5 l Sand der Körnung 0 bis 2 mm pro m² ausgebracht. Vorteile der Besandung liegen in der Lockerung des Bodens und damit einhergehend der Verbesserung des Lufthaushaltes und der Wasserdurchlässigkeit.
Das Einbringen von Nährstoffen über Düngung ist von der Häufigkeit des Rasenschnitts und der vorliegenden Standortfaktoren abhängig. Es hat sich jedoch bewährt den Rasen mindestens zweimal pro Jahr im Idealfall mit Langzeitdünger zu behandeln. Die erste Düngung geschieht zwischen März und April und die letzte Mitte oder Ende August. Eine gleichmäßige Ausbringung und anschließende Bewässerung sind essentiell bei diesem Schritt.
Eine pH-Wert-Überprüfung kann zudem aufzeigen, ob man gegebenenfalls noch einmal kalken muss.
Bewässern
Rasen sollte feucht gehalten werden, weshalb man ihn mindestens ein- bis zweimal die Woche, abhängig vom Wetter, ausgiebig bewässern sollte, da eine Durchfeuchtung von wenigstens 10 cm angestrebt wird. Hier gilt die Faustregel: lieber seltener, aber dafür intensiver Bewässern; pro Quadratmeter 15 – 20 l in der Woche.
Zudem ist es wichtig, entweder früh morgens oder spätabends zu gießen, aber nicht in der Mittagshitze oder prallen Sonne, da der Rasen sonst verbrennt.
Mulchen
Den Rasen zu mulchen bietet den Vorteil des geschlossenen Nährstoffkreislaufes und der Einsparung der Düngemittelkosten. Zugleich bildet gemulchter Rasen eine dichtere Grasnarbe aus, was Unkraut- und Moosbildung behindert. Regelmäßigkeit und die Durchführung bei trockenem Rasen, da das Schnittmaterial sonst verklumpt, ist wichtig beim Mulchen. Ideal wäre es, wenn alle 7-8 Tage gemulchmäht wird. Dabei fällt der Rasenschnitt auf den Rasen und im weiteren Verlauf auf die Bodenoberfläche, wo er von Mikroorganismen und anderen Kleinstlebewesen zersetzt und in Humus umgewandelt wird. Dem Rasen stehen mehr Nährstoffe zur Verfügung, was zu einem schnelleren Wachstum und einem schönen Grünton beiträgt. Anders als gemähter Rasen muss gemulchter bei normalen Temperaturen einmal die Woche bewässert werden, da die Mulchschicht vor Austrocknung aber auch vor Frost schützt.