MAMA MONDAY: Sowas gibt’s?! – Trageberatung und Tragespaziergang

MAMA MONDAY: Sowas gibt’s?! – Trageberatung und Tragespaziergang

Vor einer ganzen Weile hatten der kleine Mann und ich eine Trageberatung. Ja, so etwas gibt es wirklich! Heutzutage gibt es für ziemlich viele Themen rund um das Baby spezielle Beraterinnen. Neben der Trageberatung und der üblichen Hebamme gibt es noch Stillberaterinnen und Beraterinnen für die sogenannte Babygeleitete Beikost (BLW – Baby led weaning).

Der Beratungstermin fand bei uns zuhause statt. Vanessa, Trageberaterin bei Tragekunst Trageberatung Illertal kam uns besuchen und hatte einen ganzen Koffer voll Babytragen mit dabei. Vanessa gehört zum Verein Tragenetzwerk. Eine Trageberaterin soll bei solch einem Treffen den richtigen Einstieg ins Tragen des Kindes erleichtern und helfen die optimale Lösung hierfür zu finden. 2 Stunden Trageberatung kosten übrigens 45 Euro inklusive Nachberatung per Telefon oder Email und einer Informationsmappe.

Bei dieser Gelegenheit habe ich Vanessa natürlich direkt ein paar Fragen gestellt.

Vanessa hat übrigens selbst drei Kinder und hat diese natürlich stets getragen. Leider sind die drei Mäuse inzwischen allerdings viel zu groß. Bei langen Ausflügen und beim Wandern nimmt Vanessa aber immer 1-2 Tragehilfen mit. Die Mädchen genießen dann die Auszeit auf dem Rücken.

Interview mit Vanessa Schmid, Tragekunst Trageberatung Illertal

Was genau macht eine Trageberaterin?

Als Trageberaterin begleite und berate ich Familien die ihre Kinder in einem Tragetuch oder einer Tragehilfe tragen wollen. Ich vermittle theoretisches und praktisches Wissen über das Tragen von Babys und Kleinkindern. Jede Beratung verläuft individuell und wird auf die Familiensituation abgestimmt.

Ich bin auch da, wenn bereits ein Tragetuch oder eine Tragehilfe vorhanden ist und die Familie noch Hilfe braucht, diese korrekt anzulegen und optimal an das Kind anzupassen.

Sind die Beraterinnen in einer Art Netzwerk organisiert?

Jede Trageschule hat ihr eigenes Netzwerk, indem sich die TrageberaterInnen vernetzen können.

Zusätzlich bin ich aktives Mitglied im Tragenetzwerk e.V. und seit kurzem im erweiterten Vorstand als Referentin für Mitgliederverwaltung tätig.

Das im Jahr 2010 gegründete Tragenetzwerk e.V. ist ein bundesweiter Zusammenschluss von TrageberaterInnen, mit dem Ziel, das Tragen von Babys und Kleinkindern bekannter und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit mehr als 400 Mitgliedern informieren wir regelmässig auf Messen und Fachtagungen. Im internen Forum und bei regionalen Treffen, besteht die Möglichkeit sich mit Kolleginnen zu vernetzen.

Auf der Beraterinnenliste des Tragenetzwerks e.V. werden ausschließlich aktive TrageberaterInnen gelistet, die regelmäßig Fortbildungen wahrnehmen. Dies gewährleistet eine gleichbleibend hohe Beratungsqualität auf dem neuesten Wissensstand.

Wie kamst du dazu?

Zum Tragen kam ich bereits 2011 in der Schwangerschaft mit unserem Sohn. Wir haben ein bekanntes Tragesystem im Babyfachmarkt auf Empfehlung der Hebamme gekauft. Mit der Geburt unserer Töchter, haben wir uns immer intensiver mit dem Thema beschäftigt. Mittlerweile sind unsere Tragemomente selten, doch auf Ausflügen sind immer 1-2 Tragen im Gepäck und unsere Kinder genießen die Auszeiten auf Papas und Mamas Rücken. Im Januar 2016 habe ich die Ausbildung zur Trageberaterin bei der ClauWi®Trageschule absolviert. Seitdem berate ich herstellerunabhängig und kompetent Familien im Großraum Ulm.

Beschreib doch mal wie eine typische Beratung abläuft.

In einem Vorgespräch, per Telefon- und Mailkontakt, bekomme ich erste Informationen über das Alter des Kindes, die familiäre Situation, mögliche Vorerkrankungen und eigenen Wünsche zum Tragen.

Anhand der Informationen bereite ich das Beratungsgespräch gezielt vor, denn jede Trageberatung ist individuell und redefamiliäre Situation unterschiedlich.

Die Beratung findet als Hausbesuch in gewohnter Umgebung statt. So hat die Familie Zeit, sich währenddessen in Ruhe um ihr Kind zu kümmern. An erster Stelle steht das Wohlbefinden von der Familie.

Ich informiere die Familie, wie schön es für das Kind ist, getragen zu werden und welche positiven Effekte das Tragen von Babys und Kleinkinder hat. Dabei spielt die Hüft- und Wirbelsäulenentwicklung eine große Rolle.

Nach dem theoretischen Teil, gehen wir zur Praxis über: ein Tragetuch richtig binden, Training mit einer Tragepuppe, Haltung und Stützung des Kindes. Wir werden gemeinsam verschiedene Möglichkeiten zum Tragen ausprobieren und erst wenn die Familie sich sicher fühlt, üben wir das Tragen mit dem Kind. Auch nach der Beratung stehe ich als Ansprechpartner per Telefon und Mail kostenlos zur Verfügung. 

Neben der klassischen Beratung bei den Familien zu Hause, biete ich auch Beratungen für kleine Gruppen an.

Für wen macht eine Beratung Sinn?

Eine Trageberatung macht für alle Eltern Sinn, die mit dem Gedanken spielen ihr Kind zu tragen. In der Beratung können Tragen und Tücher getestet und ggf. gemietet werden. So findet jeder die passende Trage/Tragetuch und Fehlkäufe lassen sich vermeiden.




Was muss man bei der Anschaffung einer Trage beachten?

Eine Tragehilfe sollte die Anhock-Spreiz-Haltung des Kindes unterstützen, den Rücken des Kindes optimal stützen und zulassen, dass der Rücken des Kindes sich runden kann. Die Tragehilfe sollte leicht anpassbar, bequem und entlastend für die Eltern sein.

Wichtige Anhaltspunkte:

  • Verstellbarer Steg, der von Kniekehle zu Kniekehle eingestellt werden kann

  • Verstellbares Rückenteil

  • es sind mehrere Tragepositionen möglich (vor dem Bauch, auf dem Rücken, optional auch auf der Hüfte)

Ich empfehle, eine Tragehilfe vor dem Kauf ausgiebig mit dem eigenen Kind zu testen.

Welche positiven Effekte hat das Tragen für Mama und Kind?

Die Vorteile für das Kind

Tragen wir unser Kind nah am Körper, fühlt es sich geborgen und sicher. Es spürt die Wärme, den Herzschlag, jede Bewegung, hört die Stimme des tragenden und genießt die Nähe. Die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Kind wird gestärkt. Wir helfen unserem Baby, einfacher in der neuen Umgebung anzukommen. Wie beruhigt man ein weinendes Kind am schnellsten? Man nimmt es auf den Arm und trägt es. Auch bei Koliken unterstützt das Tragen die Beruhigung und Entspannung des Babys. Da das Kind beim Tragen immer „mittendrin“ ist, fördern wir eine gesunde motorische und sinnliche Entwicklung. Rein medizinisch gesehen fördert das Tragen die gesunde, altersgerechte Entwicklung der Wirbelsäule und durch die Anhock-Spreiz-Haltung, eine gesunde Hüfte.

Die Vorteile für die Eltern

Auch für Eltern ist die Situation mit einem neuen Baby zunächst ungewohnt. Der intensive Körperkontakt fördert den intuitiven Austausch zwischen Baby und Eltern. So erkennt die Familie die Signale des Kindes früher und kann in manch einer Situation schneller reagieren. Gerade für die frisch gebackene Mutter ist das richtige Tragen eine gute Wahl, denn es schont den Beckenboden und entlastet den Rücken.

Tragen ist bequem. Das Kind zu tragen kann helfen, den Alltag viel entspannter zu gestalten. Mit dem Kinderwagen steht man häufig vor Hindernissen wie Treppen, engen Aufzügen, Drehtüren oder Buseinstiegen. Manche Ausflüge sind mit einem Kinderwagen nicht machbar. Eltern die ihr Kind tragen, haben da weniger Probleme.

Voll bepackt rückt Vanessa bei ihren Kunden an. Das Puppenbaby immer dabei. – Foto: Vanessa Schmid
Informationsmappen als Ergänzung zur Beratung. Foto: Vanessa Schmid
Das Ende einer Trageberatung: Chaos pur 😉 – Foto: Vanessa Schmid

Tragespaziergänge

Regelmäßig organisiert Vanessa sogenannte Tragespaziergänge für ihre Kunden aber auch für alle anderen, die sich dazugesellen möchten oder sich für das Thema Tragen interessieren. Eltern mit Kinderwägen dürfen natürlich auch mit spazieren. Mehr Informationen zu den Terminen findet Ihr auf der Facebookseite von Tragekunst.

Der Junior und ich haben vor kurzem selbst an einem dieser Spaziergänge mit Vanessa teilgenommen – allerdings mit Kinderwagen. 😉

Tragespaziergang bei Sonnenschein in Illertissen. – Foto: Vanessa Schmid

Fazit Tragen & wir

Zur Geburt hatte ich von meiner Schwiegermutter eine manduca® geschenkt bekommen. Direkt nach der Geburt konnte ich nicht “Tragen”, weil ich einen Kaiserschnitt (ungeplant) hatte. Als ich dann endlich durfte konnte mein Junior das Teil jedoch absolut nicht leiden – er war bereits fast 3 Monate zu dem Zeitpunkt. Kaum steckte er drin fing er an ganz hektisch zu atmen und wie wild den Kopf gegen meine Brust zu hämmern. Ich gab also jeden Versuch ziemlich schnell wieder auf.

Auch nach der ausführlichen Trageberatung mit Vanessa war das leider der Stand der Dinge. So sehr Vanessa sich auch bemühte und immer neue Tragen auspackte und uns testen ließ: Er hatte einfach keine Lust und bereits nach wenigen Minuten war Schluss. Für ein paar anschließende Tage lieh uns Vanessa sogar noch eine Trage aus, damit wir weiter “üben” konnten. Irgendwann beschloss ich aber doch komplett aufzugeben. Wieso sollte ich dem kleinen Mann etwas zumuten auf das er offensichtlich absolut keine Lust hatte?

Noch schlimmer lief es mit den Tragetüchern. So eines hatte uns nämlich meine Hebamme für ein paar Wochen ausgeliehen. Da hatte mein Sohn noch nicht mal die Geduld abzuwarten bis ich das Tuch endlich fertig um uns gebunden hatte, da war der Terror schon riesig. Es soll halt einfach nicht sein. Punkt.

Ich hoffe für Euch, dass ihr mehr Glück habt bei dem Thema. Denn eigentlich ist es eine schöne Sache und praktisch noch dazu.

# GOODIE # GOODIE # GOODIE # GOODIE #

Bis 31. Oktober 2017 gewährt Vanessa Euch einen einmaligen Rabatt von 5 Euro. Nennt dazu einfach das Kennwort ‘VegtastischTragen’. Der Rabatt kann auf alle Leistungen von Vanessa angesetzt werden und gilt auch für Gutscheine. Termine und Gutscheine können auch nach dem 31.10. eingelöst werden, sofern die Buchung davor erfolgt ist.

Ich danke Vanessa für die Mühe, die nette Trageberatung und das Interview.

Vegtastische Grüße!

Sabrina

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##Kooperation: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Vanessa Schmid von Tragekunst Trageberatung Illertal. Herzlichen Dank.




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